© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
Muss die Mannschaft der SV Germania Fritzlar auf die Couch? Scheint so. Denn schon wieder hat der heimische Handball-Drittligist in der ersten Hälfte die nötige Präsenz vermissen lassen, lag schon zur Halbzeit uneinholbar zurück und musste sich am Ende Fortuna Düsseldorf mit 27:34 (11:20) beugen.
Düsseldorf - „Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Die Vorbereitung war gut, die Mädels motiviert und wir wussten, was auf uns zukommt“, wirkt Trainer Cojocar ratlos angesichts der chronischen Startschwierigkeiten seiner Schützlinge. Zwar musste er auf Luisa Krüger (krank) verzichten, doch dafür war Hannah Berk wieder dabei. Der gewohnte Mini-Kader also, der nach Berks Treffer zum 0:1 genau 30 Sekunden in den Genuss der einzigen Führung kam.
Dann folgten ein 5:0-Lauf der Gastgeberinnen zum 5:1 (6.) sowie nach dem 5:2 durch Lena Dietrich (6.) sogar sechs Treffer in Folge für die Fortuna (13., 11:2). Spätestens beim 14:4 (18.) drohte den Gästen ein Debakel. „Lucky“ Cojocar griff mit seiner zweiten Auszeit ein, verlangte „mehr Aggressivität“ und „mehr Miteinander“ in der eigenen 6:0-Deckung.
Die zog gegen Düsseldorfs Rückraumspielerinnen Amelie Knippert (6), Lea Otten (4) und Leonie Heinrichs (4) imme wieder den Kürzeren, ließ sowohl Lea Gürbig wie auch Paula Küllmer im SVG-Tor im Stich. Zudem holten die Kreisläuferinnen Laura Freude und Sarah Bertelsmann reihenweise Siebenmeter heraus, die Leonie Berger (7/7) sicher verwandelte. Dagegen ließ sich Fritzlars Aufbaureihe immer wieder festmachen, der eigene Tempogegenstoß fand erst nach der Pause statt. Ausgelöst durch eine Umstellung der Defensive auf ein offensiveres System (5:1, 3:3). Die hatte einige Ballgewinne zur Folge, die die Domstädterinnen per erster und zweiter Welle zu veredeln wussten. Zudem steigerten sich Chantal Reimbold und Melina Hahn, Linkshänderin Berk unterstrich zumindest über Rechtsaußen ihre Torgefährlichkeit.
Zwischen der 47. und der 53. Minute gelang sogar ein 6:0-Lauf zum 30:26, den allerdings Amelie Knippert postewendend mit zwei Treffern konterte. Spätestens als Maria Kiwa danach einen Siebenmeter verwarf, war die Partie entschieden. Immerhin hatte Fritzlar die zweite Halbzeit gewonnen. Ein schwacher Trost.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Sebastian Schmidt
Wenn‘s läuft, dann läuft‘s: Eine traumhafte Vorlage aus dem Gegenstoß von Paula Küllmer, eine Flugeinlage von Hannah Berk wie aus dem Lehrbuch und als i-Tüpfelchen der perfekte Abschluss unhaltbar ins Netz durch die Linkshänderin machte den 28:23 (16:13)-Sieg im Kellerduell der 3. Liga West gegen den TB Wülfrath möglich. Womit die Handballerinnen des SV Germania Fritzlar als Tabellensiebter den Klassenerhalt weiter in den eigenen Händen halten.
Fritzlar – Kein Wunder, dass sich die Spielerinnen nach Abpfiff herzten und vor Freude tanzten. Ein Erfolg, den lediglich sieben Feldspielerinnen wuppen mussten, die allesamt ebenso wie Torfrau Küllmer mit Leidenschaft glänzten. „Wir haben in der Deckung gut verdichtet und uns alle immer geholfen, wenn mal etwas nicht geklappt hat. Wichtig war, dass wir in jeder Phase ruhig geblieben sind“, sagte Berk, die eines ihrer besten Spiele in der Domstadt zeigte und keinem Zweikampf aus dem Weg ging.
Auch die Gäste sahen hier einen Schlüssel zu den am Ende klaren Verhältnissen. „Fritzlar hat die Härte, die die Schiedsrichter zugelassen haben, gut ausgenutzt. Zudem hatten wir kein gutes Abschlussverhalten“, haderte Coach Jörg Büngeler. Bitter für den Turnerbund war, dass er kurzfristig auf Rückraumspielerin Hannah Haase aus beruflichen Gründen verzichten musste, die mit ihrem Eins-gegen-Eins Fritzlar vor Probleme stellen sollte.
Die Germania brauchte nur eine kurze Anlaufzeit, um auf Expresslieferung umzustellen. Da wusste das Team von Trainer Lucky Cojocar die Paraden von Küllmer zu veredeln. Diese ebneten die beiden Treffer zum Doppelschlag durch Berk und Dietrich zum 5:3 (8.). Mit Berks drittem Treffer zum 10:6 (15.) waren die Weichen eindeutig Richtung Revanche für das 30:31 im Hinspiel und auf Kurs Heimsieg gestellt.
Zumal die einzige Wechselmöglichkeit, die Cojocar wahrnahm, eine Hochkarätige war. Von der Bank kam nämlich mit Chantal Reimbold die treffsicherste Domstädterin in dieser Spielzeit. Nach ihrer Verletzung und für die aufopferungsvoll agierende Xenia Ahrend.
„Alle haben in der Abwehr super geackert. Das war eine ziemliche erwachsene Leistung“, lobte Cojocar seine Mannschaft, die anschließend nichts mehr anbrennen ließ. Über 17:14 (33., Reimbold), 22:18 (45., Dietrich) und 24:19 (50., Krüger) war schnell nur noch die Höhe des Erfolgs fraglich. Den es nun im Nachholspiel bei Borussia Dortmund II (Mi. 20 Uhr) zu vergolden gilt.
Fritzlar: Gürbig, Küllmer (16 P./23 GT.) - Dietrich 5, Stockschläder, Reimbold 3, Ahrend 4, Albus, Berk 7/1, Kiwa 6, Krüger 2, Hahn 1. Wülfrath: K. Stausberg (10/25), Geselle (0/3) - Sippli, Hölterhoff, Buiting, Kürten 8/3, Eckert 2, Meyer 2, Büngeler 3, Fränken 5, Krone, Jakobeit, P. Stausberg 3.
SR: Schürhoff/Steinebach. Z: 250. Siebenmeter: 1/2:3/3. Zeitstrafen: 6:2-Minuten.
Bilder Beate Möller
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© Pressebilder Richard Kasiewicz - Artikel HNA Kornelia Wilhelm
Riesenerleichterung nach hartem Kampf. „Wir haben geliefert“, freute sich Trainer „Lucky“ Cojocar über den im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga West überlebenswichtigen 31:27 (17:11)-Erfolg der SV Germania Fritzlar. Dabei hatte sein Team in einer hitzigen Schlussphase Nerven wie Drahtseile bewiesen. Von einem zwischenzeitlichen Neun-Tore-Vorsprung (20:11 nach 33 Minuten) gezehrt und so den Angriff des TVB Wuppertal auf der Zielgeraden abgewehrt.
Fritzlar - Allerdings verschafften sich auch die Mitkonkurrenten Luft im Abstiegskampf. Durch die Siege des PSV Recklinghausen (34:27 gegen Bayer Leverkusen II) und der Fortuna Düsseldorf (29:25 gegen TuS Treudeutsch Lank) beträgt der Abstand zum rettenden Ufer, dem siebten Tabellenplatz, nach wie vor zwei Zähler. Für die Gäste dagegen dürfte der freie Fall aus der 2.Liga in die Oberliga nicht mehr zu verhindern sein.
„Wir haben von unserem Lauf profitiert, um in der zweiten Halbzeit zu überleben“, beschrieb die treffsichere Distanzschützin Maria Kiwa das spannende Finale, in dem sich der Kräfteverschleiß der Gastgeberinnen aufgrund des kleinen Kaders bemerkbar machte. Und die stärker werdenden Wuppertalerinnen beim 22:24 (49.) auf Tuchfühlung waren. „Wir haben gewackelt, sind aber nicht gefallen“, zollte Cojocar seinem Team Respekt, das noch mal alle Kräfte mobilisierte. Nötig war das, weil die Partie beim 27:29 (58.) durch Steffi Bergmann auf des Messers Schneide stand.
Nicht nur in dieser Phase hatte Melina Hahn viel Verantwortung übernommen. Und mit ihren Durchbrüchen - sogar in Unterzahl - die Defensivabteilung der Wuppertalerinnen genarrt und so zusammen mit der starken Torfrau Paula Küllmer den Grundstein zum Erfolg gelegt. Der für die neunfache Torschützin auch deshalb zustande kam, „weil wir konzentrierter und konsequenter waren.“ Während TVB-Trainerin Nicole Münch haderte, „dass meine Mannschaft zu viel wollte, als wir in der Schlussphase dran waren.“ Und durch einige Fehler die Aufholjagd nicht vollenden konnte.
Dabei hatten sich die Wuppertalerinnen zunächst leichte Vorteile (5:3, 10.) erspielt. Die aber schnell verpufften. „Wir haben dann eine Schippe drauf gepackt“, erklärte Hahn die Leistungssteigerung. Die zusammen mit Xenia Ahrend und Maria Kiwa im Rückraum viel Durchschlagskraft bewies und kontinuierlich den Vorsprung bis zum Wechsel ausbaute. Auch weil die SVG-Abwehr immer weniger zuließ und dabei geschickt die Räume der Bundesliga erfahrenen Regisseurin Jennifer Taddey (7/3) und von Henriette Clauberg (5/1) einengte.
Trotz klarer Pausenführung konnte die Germania auch in der zweiten Hälfte zunächst ihren Lauf fortsetzen. Ehe der Tabellenvorletzte doch noch mal zurück kam. Einem immensen Druck, dem die Domstädterinnen indes stand hielten. Und so weiter auf den Klassenerhalt hoffen dürfen.
Bilder Beate Möller
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© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
Muss die Mannschaft der SV Germania Fritzlar auf die Couch? Scheint so. Denn schon wieder hat der heimische Handball-Drittligist in der ersten Hälfte die nötige Präsenz vermissen lassen, lag schon zur Halbzeit uneinholbar zurück und musste sich am Ende Fortuna Düsseldorf mit 27:34 (11:20) beugen.
Düsseldorf - „Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Die Vorbereitung war gut, die Mädels motiviert und wir wussten, was auf uns zukommt“, wirkt Trainer Cojocar ratlos angesichts der chronischen Startschwierigkeiten seiner Schützlinge. Zwar musste er auf Luisa Krüger (krank) verzichten, doch dafür war Hannah Berk wieder dabei. Der gewohnte Mini-Kader also, der nach Berks Treffer zum 0:1 genau 30 Sekunden in den Genuss der einzigen Führung kam.
Dann folgten ein 5:0-Lauf der Gastgeberinnen zum 5:1 (6.) sowie nach dem 5:2 durch Lena Dietrich (6.) sogar sechs Treffer in Folge für die Fortuna (13., 11:2). Spätestens beim 14:4 (18.) drohte den Gästen ein Debakel. „Lucky“ Cojocar griff mit seiner zweiten Auszeit ein, verlangte „mehr Aggressivität“ und „mehr Miteinander“ in der eigenen 6:0-Deckung.
Die zog gegen Düsseldorfs Rückraumspielerinnen Amelie Knippert (6), Lea Otten (4) und Leonie Heinrichs (4) imme wieder den Kürzeren, ließ sowohl Lea Gürbig wie auch Paula Küllmer im SVG-Tor im Stich. Zudem holten die Kreisläuferinnen Laura Freude und Sarah Bertelsmann reihenweise Siebenmeter heraus, die Leonie Berger (7/7) sicher verwandelte. Dagegen ließ sich Fritzlars Aufbaureihe immer wieder festmachen, der eigene Tempogegenstoß fand erst nach der Pause statt. Ausgelöst durch eine Umstellung der Defensive auf ein offensiveres System (5:1, 3:3). Die hatte einige Ballgewinne zur Folge, die die Domstädterinnen per erster und zweiter Welle zu veredeln wussten. Zudem steigerten sich Chantal Reimbold und Melina Hahn, Linkshänderin Berk unterstrich zumindest über Rechtsaußen ihre Torgefährlichkeit.
Zwischen der 47. und der 53. Minute gelang sogar ein 6:0-Lauf zum 30:26, den allerdings Amelie Knippert postewendend mit zwei Treffern konterte. Spätestens als Maria Kiwa danach einen Siebenmeter verwarf, war die Partie entschieden. Immerhin hatte Fritzlar die zweite Halbzeit gewonnen. Ein schwacher Trost.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Sebastian Schmidt
Das war eine schwere Geburt. Denn die Drittliga-Handballerinnen des SV Germania Fritzlar mussten beim hart erarbeiteten 26:23 (9:12) gegen den TuS Treudeutsch Lank praktisch zwei Gegner bekämpfen: das Schlusslicht aus Meerbusch in Nordrhein-Westfalen – aber auch die eigenen Sorgen im Ringen um den Klassenerhalt.
Fritzlar – „Das war nicht nötig. Wir haben gewankt, sind aber nicht gefallen“, erklärte SVG-Coach Lucky Cojocar. Sichtlich erleichtert wie die gesamte Mannschaft. Die kollektiv durchatmen musste nach einer Achterbahn der Gefühle in der KHS-Sporthalle. Fast sechs Minuten lang schien es, als könnte Fritzlar einen Kantersieg feiern. Da war Chantal Reimbold nicht anzumerken, dass sie angeschlagen ins Kellerduell gegangen war. Mit zwei Toren und einem feinen Pass der Rückraumspielerin auf Lena Dietrich, die den Tempogegenstoß eiskalt zum 4:0 abschloss, lief alles zunächst wie am Schnürchen.
Da hellten sich auf und neben der Platte die Gesichter auf, weil ansonsten zuvor alle Rivalen im Abstiegskampf verloren hatten und sich der Germania die große Chance bot, ordentlich Boden gutzumachen. Doch dann fanden die Gäste erste Lücken in der Deckung – und legten in nur zweieinhalb Minuten ebenfalls einen 4:0-Lauf zum 4:4 hin (8.). Und wenn nicht Paula Küllmer im Tor als größte Konstante stabil pariert und dem Gegner die Stirn geboten hätte, hätte die Halbzeitpause noch bitterer sein können.
Lank verlängerte den eigenen Lauf nämlich und lag nach 21 Minutenplötzlich mit 10:6 vorn. Leichtes Spiel im Tor hatte dabei Rebecca Jennes, die mitunter einfach nur stehen bleiben musste, um locker per Fuß die Würfe zu entschärfen. Das zeigte Wirkung. „Uns hat komplett durch die Bank Konzentration gefehlt. Keine wollte mehr Verantwortung übernehmen“, beschrieb Lena Dietrich als dienstälteste SVG-Spielerin das Dilemma. Als die beste Akteurin der Gäste, die emsige Außen Joana Jeschke, Lank auf 13:9 enteilen ließ, stellten sich die treuesten der Treuen auf der Tribüne der KHS-Halle nur eine Frage: „Können wir Abstiegskampf?“
Die Antwort war zwar nicht souverän, aber ein eindeutiges Ja. „Wir haben uns gewehrt und gezeigt, dass wir wissen: Jetzt zählt es“, lobte Lena Dietrich den Charakter ihres Teams. Daran leidenschaftlich beteiligt Luisa Krüger, die angeschlagen zunächst geschont – und dann gebraucht wurde. Engagiert in der Deckung, die durch die offensiven Halben Reimbold und Berk stabiler wurde und den Gegner verunsicherte, aber auch am Kreis und im Rückraum.
Das Spiel blieb zwar fehlerhaft, aber die Chancenverwertung wurde deutlich besser. Allen voran ließ Dietrich ihre Erfahrung einfließen. Die 28-Jährige brachte ihre Mannschaft zum 15:14 erstmals wieder in Führung (38.). Und machte Lank per Abpraller zum 24:21 (56.) sowie sehenswert in den Winkel zum 25:23 (58.) klar, dass die Domstädterinnen auch in der Saison 2023/2024 ein Drittligist sein möchten.
Fritzlar: Küllmer (17 P./22 GT), Gürbig (0/1) - Hahn 4, Krüger 2/1, Kiwa 5, Kühlborn, Berk 5, Israel, Ahrend 1, Reimbold 5, Stockschläder, Dietrich 4.
Lank: Jennes (11/26), Giesler - Schumacher, Mannheim 5, Liedtke 6/3, Näckel, Blümke 2, Pitzen, Veermann 3, Kartal, Kössl, Jeschke 7, Weisz-Harwardt.
SR: A. Stache/H. Wegmann. Z: 120.
Siebenmeter: 1/2:3/3. Zeitstrafen: 6:8-Minuten.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Kornelia Wilhelm
Welch ein wichtiger Auswärtserfolg. Und welch eine Riesenüberraschung. Der SV Germania Fritzlar II spielte sich gegen die TSG Eddersheim II in einen wahren Rausch und jubelte beim 33:30 (16:13)-über zwei dringend benötigte Punkte im Abstiegskampf der Handball-Oberliga.
Hattersheim – „Das haben die Mädels richtig gut gemacht“, freute sich SVG-Trainerin Susanne Bachmann über eine geschlossene Mannschaftsleistung. Dabei musste ihr Team auf Anna Holeczy (erkrankt) und Lisa Clobes (verletzt) verzichten. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase konnten die Gäste ab dem 7:6 (13.) durch Marleen Krause die Führung übernehmen und gaben sie nicht mehr aus der Hand. Im Angriff fanden die Domstädterinnen gute Lösungen.
„Und wir haben fast alle 100-prozentige Chancen verwandelt“, zeigte sich Bachmann mit der Offensivleistung äußerst zufrieden. Dabei wirbelten Krause und Paulina Kauffeld zusammen mit der überragenden Torschützin Sarah Oschmann im Rückraum, die aus allen Lagen traf und mit ihren sechs Treffern bis zur Pause für ein kleines Polster – allerdings für kein Ruhekissen – sorgte.
Denn: Nach dem Wechsel kämpfte sich die TSG nach einem Fünf-Tore-Rückstand bis auf 20:22 (Doruntina Sulejmani 40.) wieder ran. Dabei nutzten die Südhessinnen die Überzahlphasen und gaben sich keinesfalls geschlagen. „Doch die Mädels haben hinten gekämpft wie die Löwinnen“, lobte Bachmann das stabile Abwehrverhalten. Ihr SVG-Team wehrte auf der Zielgeraden den Ansturm beim 33:30 erfolgreich ab und feierte den zweiten Auswärtssieg in Folge.
Fritzlar: Dasenbrock, Ritter; Alter 1, Simon 1, Albus 7/3, Krause 2, Kauffeld 6, Oschmann 12, Bücker 3, Icke 1.
SR: B. Lippert/J. Lippert. Siebenmeter: 8/9:7/3.
Zeitstrafen: 6:12-Min. Rote Karte: Krause (SVG, dritte Zeitstrafe).
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
Muss die Mannschaft der SV Germania Fritzlar auf die Couch? Scheint so. Denn schon wieder hat der heimische Handball-Drittligist in der ersten Hälfte die nötige Präsenz vermissen lassen, lag schon zur Halbzeit uneinholbar zurück und musste sich am Ende Fortuna Düsseldorf mit 27:34 (11:20) beugen.
Düsseldorf - „Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Die Vorbereitung war gut, die Mädels motiviert und wir wussten, was auf uns zukommt“, wirkt Trainer Cojocar ratlos angesichts der chronischen Startschwierigkeiten seiner Schützlinge. Zwar musste er auf Luisa Krüger (krank) verzichten, doch dafür war Hannah Berk wieder dabei. Der gewohnte Mini-Kader also, der nach Berks Treffer zum 0:1 genau 30 Sekunden in den Genuss der einzigen Führung kam.
Dann folgten ein 5:0-Lauf der Gastgeberinnen zum 5:1 (6.) sowie nach dem 5:2 durch Lena Dietrich (6.) sogar sechs Treffer in Folge für die Fortuna (13., 11:2). Spätestens beim 14:4 (18.) drohte den Gästen ein Debakel. „Lucky“ Cojocar griff mit seiner zweiten Auszeit ein, verlangte „mehr Aggressivität“ und „mehr Miteinander“ in der eigenen 6:0-Deckung.
Die zog gegen Düsseldorfs Rückraumspielerinnen Amelie Knippert (6), Lea Otten (4) und Leonie Heinrichs (4) imme wieder den Kürzeren, ließ sowohl Lea Gürbig wie auch Paula Küllmer im SVG-Tor im Stich. Zudem holten die Kreisläuferinnen Laura Freude und Sarah Bertelsmann reihenweise Siebenmeter heraus, die Leonie Berger (7/7) sicher verwandelte. Dagegen ließ sich Fritzlars Aufbaureihe immer wieder festmachen, der eigene Tempogegenstoß fand erst nach der Pause statt. Ausgelöst durch eine Umstellung der Defensive auf ein offensiveres System (5:1, 3:3). Die hatte einige Ballgewinne zur Folge, die die Domstädterinnen per erster und zweiter Welle zu veredeln wussten. Zudem steigerten sich Chantal Reimbold und Melina Hahn, Linkshänderin Berk unterstrich zumindest über Rechtsaußen ihre Torgefährlichkeit.
Zwischen der 47. und der 53. Minute gelang sogar ein 6:0-Lauf zum 30:26, den allerdings Amelie Knippert postewendend mit zwei Treffern konterte. Spätestens als Maria Kiwa danach einen Siebenmeter verwarf, war die Partie entschieden. Immerhin hatte Fritzlar die zweite Halbzeit gewonnen. Ein schwacher Trost.
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Ja, sie leben noch – und wie! Eindrucksvoll haben sich die Handballerinnen des SV Germania Fritzlar im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga West zurückgemeldet. Beim 35:25 (20:12) gegen den Tabellensiebten Fortuna Düsseldorf spielte der bisherige Vorletzte fast wie zu besten Zeiten und verkürzte den Abstand aufs rettende Ufer auf nur noch drei Zähler.
Fritzlar – Kein Wunder, dass die Gastgeberinnen anschließend mit ihren Freunden und Familien um die Wette strahlten. Und alle derart dankbar wirkten, als hätte sich nicht nur Abwehrchefin Maria Kiwa an ihrem Ehrentag feiern lassen können. Da kullerten auch einige Tränchen vor Erleichterung.
Da blieb nach dem nie gefährdeten Start-Ziel-Kantersieg mit zwischenzeitlich bis zu 14 Toren Vorsprung nur die bescheidene Frage: Warum hat eine Mannschaft, die derart leidenschaftlich verteidigen und souverän abschließen kann, zuvor nur vier Punkte aus elf Spielen geholt – und erst jetzt den zweiten Saisonsieg? „Weil wir dieses Gesicht nur zwei, drei Mal gezeigt haben und oft nur 20 bis 30 Minuten gut waren. Außerdem mussten wir uns erstmal wieder Selbstvertrauen erarbeiten“, erklärte Lea Gürbig, die als Kapitänin voran ging und im Tor eines ihrer besten Drittliga-Spiele bestritt. Auch deshalb machte Fritzlar dort weiter, wo es vor der Winterpause beim Punktgewinn in Köln (27:27) aufgehört hatte.
Gürbigs Torwartspiel hatte nicht nur Hand, sondern vor allem auch Fuß. Denn 11 ihrer 19 Paraden zeigte sie mit den Füßen. „Keine Ahnung, warum die immer wieder so flach geworfen haben“, frohlockte sie und sah davor eine bärenstarke Leistung im Mittelblock von Geburtstagskind Kiwa und Rückkehrerin Luisa Krüger, an deren Seite Chantal Reimbold und Hannah Berk in der Abwehr auf Halb brillierten.
Über 2:0 (2., Reimbold), 4:1 (5., Dietrich) und 7:2 (10., Kiwa) wurde Düsseldorf regelrecht überrannt. Einmal in Fahrt gekommen, ließ sich der Domstadt-Express nicht mehr stoppen. Da verwandelte Hannah Berk sechs ihrer ersten sieben Versuche und wirkte derart spritzig wie vor der Erkrankung, die sie im Sommer so ausgebremst hatte. Da konnte sich Trainer Lucky Cojocar freuen, „dass auf alle Verlass war, die von der Bank kamen.“
Auf etwa Xenia Ahrend, die frisch aus dem Urlaub merklich Lust hatte, auch mit ihren Gegenspielerinnen Slalom zu laufen. Drum war schon zur Pause (20:12) alles klar. Die Pflicht erfüllt – und auch die Kür konnte sich sehen lassen. Weil auch der zweite Durchgang an Fritzlar ging und somit der direkte Vergleich nach dem 27:34 im Hinspiel. Was noch wichtig werden kann im Kampf um den Klassenerhalt.
Bilder Artur Schöneburg
© Pressebilder Artur Schöneburg - Artikel HNA Sebastian Schmidt
Das ist ein ganz bitterer Jahresabschluss für die Handballerinnen des SV Germania Fritzlar II: Im Nachbarschaftsduell bei der HSG Hoof/Sand/Wolfhagen unterlagen die Domstädterinnen sensationell deutlich mit 14:26 (5:11).
Hoof – Und gehen somit mit drei Niederlagen in Serie abstiegsbedroht in die Pause, ehe es im neuen Jahr am 15. Januar gleich mit dem Oberliga-Derby gegen die SG 09 Kirchhof II weiter geht. „Wir haben nicht an unsere Fähigkeiten geglaubt. Hoof hat mit wesentlich mehr Überzeugung gespielt und unser Endgegner hieß Alica Schmincke“, sagte Fritzlars Co-Trainerin Jule Schmude nach der Packung in der Schauenburghalle Hoof.
Über 2:0 (3., Willer) und 7:3 (18., Willer) war bereits zur Pause und dem 11:5 durch die überragende Karoline Happe fast nur noch die Höhe der Niederlage für die Germania fraglich. Egal, welchen Wechsel Trainerin Susanne Bachmann vornahm, es wollte den Gästen fast nichts gelingen. Nach drei, vier Pässen ließen sich die Domstädterinnen in schöner Regelmäßigkeit festmachen. Und wenn doch mal ein Wurf durchkam, stand Schmincke parat.
Nach der Pause zog die HSG das Tempo an und hatte über 18:7 (42., Willer) und 22:9 (50., Willer) alles im Griff. Allerdings musste Hoof noch den Verlust von Happe hinnehmen, die nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Antonia Icke mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus musste.
Fritzlar: Clobes, Dasenbrock, Ritter - Berk 1, Holeczy, Alter 1, Simon 1, Albus 2/1, Krause, Kauffeld 3, Oschmann 2, Hahn 1, Bücker, Icke 3.
SR: Muntean/Oncu. Siebenmeter: 4/4:1/1. Zeitstrafen: 2:2-Minuten.
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Muss die Mannschaft der SV Germania Fritzlar auf die Couch? Scheint so. Denn schon wieder hat der heimische Handball-Drittligist in der ersten Hälfte die nötige Präsenz vermissen lassen, lag schon zur Halbzeit uneinholbar zurück und musste sich am Ende Fortuna Düsseldorf mit 27:34 (11:20) beugen.
Düsseldorf - „Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Die Vorbereitung war gut, die Mädels motiviert und wir wussten, was auf uns zukommt“, wirkt Trainer Cojocar ratlos angesichts der chronischen Startschwierigkeiten seiner Schützlinge. Zwar musste er auf Luisa Krüger (krank) verzichten, doch dafür war Hannah Berk wieder dabei. Der gewohnte Mini-Kader also, der nach Berks Treffer zum 0:1 genau 30 Sekunden in den Genuss der einzigen Führung kam.
Dann folgten ein 5:0-Lauf der Gastgeberinnen zum 5:1 (6.) sowie nach dem 5:2 durch Lena Dietrich (6.) sogar sechs Treffer in Folge für die Fortuna (13., 11:2). Spätestens beim 14:4 (18.) drohte den Gästen ein Debakel. „Lucky“ Cojocar griff mit seiner zweiten Auszeit ein, verlangte „mehr Aggressivität“ und „mehr Miteinander“ in der eigenen 6:0-Deckung.
Die zog gegen Düsseldorfs Rückraumspielerinnen Amelie Knippert (6), Lea Otten (4) und Leonie Heinrichs (4) imme wieder den Kürzeren, ließ sowohl Lea Gürbig wie auch Paula Küllmer im SVG-Tor im Stich. Zudem holten die Kreisläuferinnen Laura Freude und Sarah Bertelsmann reihenweise Siebenmeter heraus, die Leonie Berger (7/7) sicher verwandelte. Dagegen ließ sich Fritzlars Aufbaureihe immer wieder festmachen, der eigene Tempogegenstoß fand erst nach der Pause statt. Ausgelöst durch eine Umstellung der Defensive auf ein offensiveres System (5:1, 3:3). Die hatte einige Ballgewinne zur Folge, die die Domstädterinnen per erster und zweiter Welle zu veredeln wussten. Zudem steigerten sich Chantal Reimbold und Melina Hahn, Linkshänderin Berk unterstrich zumindest über Rechtsaußen ihre Torgefährlichkeit.
Zwischen der 47. und der 53. Minute gelang sogar ein 6:0-Lauf zum 30:26, den allerdings Amelie Knippert postewendend mit zwei Treffern konterte. Spätestens als Maria Kiwa danach einen Siebenmeter verwarf, war die Partie entschieden. Immerhin hatte Fritzlar die zweite Halbzeit gewonnen. Ein schwacher Trost.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Sebastian Schmidt
25 Minuten lang war es ein extrem packendes Derby. 25 Minuten lang lag durchaus eine Überraschung in der Luft. 25 Minuten lang führten die Handballerinnen des SV Germania Fritzlar mit bis zu vier Toren. Doch dann machten die Gäste der SG 09 Kirchhof ernst.
Fritzlar – Und entschieden das Nachbarschaftsduell der 3. Liga West letztlich souverän mit 36:27 (15:14) für sich. Womit Kirchhof nach zuvor zwei Niederlagen zurück in der Spur ist, während der Druck im Kampf um den Klassenerhalt für Fritzlar größer wird.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es noch so eindeutig wird. Die Körpersprache hatte doch von Anfang an bei uns gestimmt“, musste SVG-Coach Lucky Cojocar eingestehen, der bis kurz vor der Pause die „beste Saisonleistung“ seines Teams sah. Allen voran drückte Paula Küllmer dem Derby ihren Stempel auf. Hoch motiviert gegen ihren Ex-Verein zeigte sie Parade um Parade. Machte den Gästen lautstark klar, dass mit ihr nicht gut Kirschen essen ist.
Und Küllmer parierte nicht nur, sie hielt auch Würfe wie von Lina Nöchel fest (11.), brillierte blitzschnell mit einem eigenen Treffer ins verwaiste Tor zum 5:3 (11.) und ebnete mit ihren Harpunen ein ums andere Mal den Weg zu Erfolgserlebnissen für ihre Mitspielerinnen. „Paula war heiß wie Frittenfett“, lobte denn auch Kirchhofs Trainer Martin Schwarzwald, der in den ersten Halbzeit als Reaktion auf die starke Vorstellung des Gegners bis auf die sicheren Außen Anamarija Boras und Julie Hafner, die beide auf eine Quote von 100 Prozent kamen, durchwechselte. Und Lösungen fand.
Im 5:1-System in der Deckung wurde die SG sicherer. Das Spiel mit der siebten Feldspielerin funktionierte. Anna-Maria Spielvogel und Regisseurin Lotte Iker steigerten sich und rissen im Rückraum das Zepter an sich. Zudem feierte Kapitänin Deborah Spatz eine glänzende Rückkehr und verwandelte alle acht Siebenmeter traumhaft sicher. Da konnte es Kirchhof sogar verschmerzen, dass Carlotta Fege noch nicht wieder fit war und nur einen Kurzeinsatz flog. Dafür fanden sich in der Deckung Spielvogel und Harder. „Paulina hat nach der Pause jedes Eins-gegen-Eins-Duell gewonnen“, lobte Schwarzwald.
Über 9:5 (17.) durch die formstarke Chantal Reimbold sowie 12:9 durch den einzigen Treffer von Melina Hahn (24.) lag Fritzlar noch vorn und muss sich allein den Vorwurf gefallen lassen, nicht höher geführt zu haben. Das bestrafte besonders Spielvogel. Mit dem 15:14 in letzter Sekunde der ersten Halbzeit und drei Treffern nach Wiederanpfiff war die Erstliga erprobte Spielerin maßgeblich an der Wende zum 19:15 (35.) beteiligt. In deren Folge sich die SG nicht beirren ließ und über 28:19 (46.) nach einem 7:2-Lauf noch einen Kantersieg feierte. Wonach es nach 25 Minuten beileibe nicht aussah.
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Muss die Mannschaft der SV Germania Fritzlar auf die Couch? Scheint so. Denn schon wieder hat der heimische Handball-Drittligist in der ersten Hälfte die nötige Präsenz vermissen lassen, lag schon zur Halbzeit uneinholbar zurück und musste sich am Ende Fortuna Düsseldorf mit 27:34 (11:20) beugen.
Düsseldorf - „Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Die Vorbereitung war gut, die Mädels motiviert und wir wussten, was auf uns zukommt“, wirkt Trainer Cojocar ratlos angesichts der chronischen Startschwierigkeiten seiner Schützlinge. Zwar musste er auf Luisa Krüger (krank) verzichten, doch dafür war Hannah Berk wieder dabei. Der gewohnte Mini-Kader also, der nach Berks Treffer zum 0:1 genau 30 Sekunden in den Genuss der einzigen Führung kam.
Dann folgten ein 5:0-Lauf der Gastgeberinnen zum 5:1 (6.) sowie nach dem 5:2 durch Lena Dietrich (6.) sogar sechs Treffer in Folge für die Fortuna (13., 11:2). Spätestens beim 14:4 (18.) drohte den Gästen ein Debakel. „Lucky“ Cojocar griff mit seiner zweiten Auszeit ein, verlangte „mehr Aggressivität“ und „mehr Miteinander“ in der eigenen 6:0-Deckung.
Die zog gegen Düsseldorfs Rückraumspielerinnen Amelie Knippert (6), Lea Otten (4) und Leonie Heinrichs (4) imme wieder den Kürzeren, ließ sowohl Lea Gürbig wie auch Paula Küllmer im SVG-Tor im Stich. Zudem holten die Kreisläuferinnen Laura Freude und Sarah Bertelsmann reihenweise Siebenmeter heraus, die Leonie Berger (7/7) sicher verwandelte. Dagegen ließ sich Fritzlars Aufbaureihe immer wieder festmachen, der eigene Tempogegenstoß fand erst nach der Pause statt. Ausgelöst durch eine Umstellung der Defensive auf ein offensiveres System (5:1, 3:3). Die hatte einige Ballgewinne zur Folge, die die Domstädterinnen per erster und zweiter Welle zu veredeln wussten. Zudem steigerten sich Chantal Reimbold und Melina Hahn, Linkshänderin Berk unterstrich zumindest über Rechtsaußen ihre Torgefährlichkeit.
Zwischen der 47. und der 53. Minute gelang sogar ein 6:0-Lauf zum 30:26, den allerdings Amelie Knippert postewendend mit zwei Treffern konterte. Spätestens als Maria Kiwa danach einen Siebenmeter verwarf, war die Partie entschieden. Immerhin hatte Fritzlar die zweite Halbzeit gewonnen. Ein schwacher Trost.
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Es gibt Niederlagen, die lassen sich kurz und prägnant erklären. Das 23:31 (13:18) der SV Germania Fritzlar gegen BV Borussia Dortmund II war so eine. „Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte in der Abwehr und in der zweiten im Angriff verloren“, stellte „Lucky“ Cojocar, der Trainer des heimischen Handball-Drittligisten, treffend fest.
Fritzlar – Dabei hatte es vielversprechend, weil ausgeglichen begonnen. Fritzlars nach Krügers Ausfall erneut umformierter Rückraum harmonierte und wusste in der Anfangsphase auch Kreisläuferin Israel in Szene zu setzen. Bis zum 7:7 durch Hannah Berk (11.). Dann rächte sich, dass die Abwehr immer noch keinen Zugriff gefunden hatte - und nicht finden sollte. Auf die defensiven Probleme besonders im Mittelblock reagierte der SVG-Coach mit der Umstellung auf eine 5:1-Deckung, die aber auch nicht funktionierte.
„Wir waren phasenweise zu unentschlossen, haben nicht konsequent genug verschoben“, beschrieb Rückraumspielerin Kiwa das Übel, das die variablen Gäste eiskalt nutzten. Und dazu das Tempo anzogen, nach Ballgewinn explosionsartig umschalteten und Tempogegenstoßspezialistin Mara Birk auf die Reise schickten.
Den Gastgeberinnen fehlten für solche leichten Tore aus der ersten und zweiten Welle schlichtweg die Ballgewinne. Und eine starke Torwartleistung wie die von Norah Kothen, die auch Birks fünftes Tor zum 10:15 mit einer Parade einleitete (23.). Wie‘s gehen könnte, ließen für Sekunden Hannah Berk, Laura Stockschläder und Chantal Rembold aufblitzen, doch das 13:15 (26.) konterte der BVB-Nachwuchs noch vor der Pause zum 13:18.
Trotzdem. Es gab den Moment, als die 200 Zuschauer auf eine Wende hoffen durften. Als nämlich Linkshänderin Berk nach 37 Minuten in Unterzahl auf 18:21 verkürzte. Und dabei Cojocars Maßnahme einer engen Deckung für Spielmacherin Lyna Schwarz zu wirken schien.
Derlei kurzfristige Unordnung der Offensive machten die Gäste in der Abwehr wett. Rührten nach Kiwas Treffer zum 19:23 (40.) Beton an, blieben zehn Minuten ohne Gegentor und erzwangen mit einem 6:0-Lauf die Entscheidung. „Wir sind eingeknickt“, gestand Aufbauspielerin Kiwa, wofür ihr Trainer indes Verständnis zeigte: „Wir mussten für jeden Treffer viel investieren und das ging an die Substanz.“
Das kräftezehrende Anrennen der Fritzlarerinnen war vom Gegner so gewollt. „Wir haben Fritzlars Rückraum müde gearbeitet“, beschrieb BVB-Coach Dominik Schlechter die Dortmunder Taktik. Die deswegen aufgehen konnte, weil er schon frühzeitig (ohne Substanzverlust) durchwechseln konnte, während bei der Germania die Stammsieben fast durchspielen musste. Auch so ließ sich Fritzlars dritte Heimniederlage der laufenden Saison in knapper Form analysieren.
Bilder Beate Möller
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Die Handballerinnen des SV Germania Fritzlar II haben sich erneut als intakte Einheit präsentiert. Als ein Team, das nie aufgibt und auch gegen Drittliga-Absteiger HSG Lumdatal punktete. Mit 25:25 (11:12) im Verfolgerduell der Handball-Oberliga.
Fritzlar – „Gefühlt ist das wie ein Sieg“, frohlockte Co-Trainerin Jule Schmude, die gemeinsam mit Trainerin Susanne Bachmann mit ansehen musste, wie die Gäste in jeder Halbzeit den besseren Start erwischten. Weil sich ab und an eine Spielerin mal nicht an den Plan hielt oder sich einen vermeidbaren Fehler leistete. Doch Fritzlar hatte Lösungen im Kollektiv und kämpfte sich nach 1:3 auf 3:3 (10., Oschmann) sowie nach 3:6 (12.) und 6:8 (23.) auf 12:12 heran (31., Alter).
Allein, Lumdatal ließ nicht locker. Zog angetrieben von Nina Hasenkamp, die dann wegen einer Ellenbogenverletzung ausschied, und Kim Fuhrländer auf 18:14 (44.) und 21:18 (51.) davon. „Dann haben wir Moral gezeigt und ihnen mit unserer aggressiven 6:0-Deckung den Spielfluss genommen“, erklärte Schmude. Dabei zahlten sich die beiden Angriff-Abwehr-Wechsel aus. Die ermöglichten es, dass Sarah Oschmann und Xenia Ahrend Kraft genug für ihre Angriffe hatten. In der Deckung sprangen dafür Anna Holeczy und Antonia Icke in die Bresche. Die Drittliga erprobte Holeczy im Mittelblock zusammen mit der wiedergenesenen Paulina Kauffeld. Und Icke auf Halb zusammen mit Nina Albus. Dahinter im Tor in der Schlussphase: Lisa Clobes.
Erst brachte Merle Bücker Fritzlar per Doppelschlag auf 22:23 heran (57.). Dann gelang Albus ebenfalls per Doppelpack der Ausgleich zum 24:24 (59.). Das war der Auftakt zur letzten Minute, die es in sich hatte. Erst nahmen die Gäste eine Auszeit und feierten die neuerliche Führung durch Svenja Mohr per Siebenmeter. Dann nahmen Bachmann und Schmude ihr Team nochmal raus. Ein letzter Spielzug. Der Plan: Ahrend sollte Ruhe bewahren und Oschmann in Szene setzen. Gesagt, getan. Ein Wurf. Ein letzter Kracher. Oschmann. Tor. 25:25. Für Fritzlar II gefühlt ein Sieg.
Germania: Dasenbrock, Clobes - Holeczy 2, Alter 2, Ahrend 7/1, Albus 6, Krause, Kauffeld, Oschmann 5, Bücker 3, Icke.
HSG: Schütz, Schäfer - Fürst, Müller 2, Mohr 6/1, C. Schneider 6, N. Schneider, Hasenkamp 1, Parma 2, Boulouednine 1, Bulling 3, Smajek, Fuhrländer 4, Böcher.
SR: Reuther/Tobiasch.
Siebenmeter: 1/2:1/2.
Zeitstrafen: 2:2-Minuten.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
Muss die Mannschaft der SV Germania Fritzlar auf die Couch? Scheint so. Denn schon wieder hat der heimische Handball-Drittligist in der ersten Hälfte die nötige Präsenz vermissen lassen, lag schon zur Halbzeit uneinholbar zurück und musste sich am Ende Fortuna Düsseldorf mit 27:34 (11:20) beugen.
Düsseldorf - „Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Die Vorbereitung war gut, die Mädels motiviert und wir wussten, was auf uns zukommt“, wirkt Trainer Cojocar ratlos angesichts der chronischen Startschwierigkeiten seiner Schützlinge. Zwar musste er auf Luisa Krüger (krank) verzichten, doch dafür war Hannah Berk wieder dabei. Der gewohnte Mini-Kader also, der nach Berks Treffer zum 0:1 genau 30 Sekunden in den Genuss der einzigen Führung kam.
Dann folgten ein 5:0-Lauf der Gastgeberinnen zum 5:1 (6.) sowie nach dem 5:2 durch Lena Dietrich (6.) sogar sechs Treffer in Folge für die Fortuna (13., 11:2). Spätestens beim 14:4 (18.) drohte den Gästen ein Debakel. „Lucky“ Cojocar griff mit seiner zweiten Auszeit ein, verlangte „mehr Aggressivität“ und „mehr Miteinander“ in der eigenen 6:0-Deckung.
Die zog gegen Düsseldorfs Rückraumspielerinnen Amelie Knippert (6), Lea Otten (4) und Leonie Heinrichs (4) imme wieder den Kürzeren, ließ sowohl Lea Gürbig wie auch Paula Küllmer im SVG-Tor im Stich. Zudem holten die Kreisläuferinnen Laura Freude und Sarah Bertelsmann reihenweise Siebenmeter heraus, die Leonie Berger (7/7) sicher verwandelte. Dagegen ließ sich Fritzlars Aufbaureihe immer wieder festmachen, der eigene Tempogegenstoß fand erst nach der Pause statt. Ausgelöst durch eine Umstellung der Defensive auf ein offensiveres System (5:1, 3:3). Die hatte einige Ballgewinne zur Folge, die die Domstädterinnen per erster und zweiter Welle zu veredeln wussten. Zudem steigerten sich Chantal Reimbold und Melina Hahn, Linkshänderin Berk unterstrich zumindest über Rechtsaußen ihre Torgefährlichkeit.
Zwischen der 47. und der 53. Minute gelang sogar ein 6:0-Lauf zum 30:26, den allerdings Amelie Knippert postewendend mit zwei Treffern konterte. Spätestens als Maria Kiwa danach einen Siebenmeter verwarf, war die Partie entschieden. Immerhin hatte Fritzlar die zweite Halbzeit gewonnen. Ein schwacher Trost.
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Lena Dietrich ist am Samstag 28 Jahre alt geworden. Und soll ihre Geburtstag ausgiebig gefeiert haben, noch etwas ausgelassener als sonst. Denn: Mit ihrer Mannschaft, dem SV Germania Fritzlar, landete die Linksaußen beim 24:16 (15:7) beim TuS Treudeutsch Lank endlich den ersten Sieg in der laufenden Drittliga-Saison.
Meerbusch - „Ein richtig schönes Geschenk“, befand SVG-Trainer Cojocar. Für die Flügelflitzerin und für sein Team, „das sich für eine souveräne Leistung belohnte.“ Alles andere als selbstverständlich angesichts der Vorgeschichte, angesichts des Drucks nach drei Niederlagen. Umso mehr freute sich der SVG-Coach über die Reaktion und den Start-Ziel-Sieg: „Das war klasse. Wir hatten jederzeit alles im Griff.“
Warum? Weil die eigene 5:1-Deckung dem Aufsteiger frühzeitig den Schneid abkaufte. „Fritzlar war aggressiver und gieriger als wir“, gestand TuS-Trainer Jurek Tomasik. Weil die vorgezogene Melina Hahn dem „Kopf“ der Gastgeber, der Drittliga erfahrenen Madeleine Hoffmann, keinen Spielraum ließ. Und weil die überragende Torfrau Paula Küllmer den Rest erledigte: 16 Paraden, darunter fünf Siebenmeter gingen auf ihr Konto.
Wichtig auch die eigene Sicherheit im Ballbesitz. Im Positionsangriff wie in der ersten und zweiten Welle, die besonders bei einem 0:5-Lauf durch Melina Hahn (2), Anne Kühlborn, Lena Dietrich und Luisa Krüger zum 5:12 (22.) zur Geltung kam. Als Spielmacherin Hahn mit dem Halbzeitpfiff zum 7:15 traf, lag bereits eine Vorentscheidung in der Luft.
Die dann nach 40 Minuten fiel. Die Defensive der Domstädterinnen hatte nach dem Wechsel endgültig Beton angerührt und im eigenen Angriff gelang den Gästen fast alles. Besonders der wieder genesenen Chantal Reimbold, die aus allen Lagen traf. Luisa Krüger rackerte erfolgreich am Kreis und war eine sichere Siebenmeterschützin. Die Folge: Beim 8:20 bahnte sich für die Mannschaft vom Niederrhein ein Debakel an.
Immerhin: das konnten sie abwenden. Durch einen 5:0-Lauf zum 13:20 (48.). „Kann passieren“, blieb „Lucky“ Cojocar gelassen. Zumal Reinbold und Kühlborn postwendend wieder auf 13:22 (55.) erhöhten.
Der Deckel war indes schon vorher drauf. Auf den ersten Saisonsieg, der auf der Rückfahrt natürlich gebührend gefeiert wurde. Nebst einem Geburtstag, der dem Geburtstagskind ganz bestimmt in guter Erinnerung bleiben wird.
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Die SV Germania Fritzlar bleibt in der 3. Liga sieglos. Beim 22:27 (11:15) gegen Bayer Leverkusen II kassierten die Cojocar-Schützlinge im dritten Spiel die dritte Niederlage.
Fritzlar - Nach 54 Minuten wehte ein Hauch von Aufholjagd durch die Sporthalle der König-Heinrich Schule. Das daraus kein Sturm wurde, der auf dem letzten Drücker die Wende herbei geweht hätte, hatten sich die Spielerinnen der SVG Fritzlar selbst zuzuschreiben. Als Melina Hahn in Überzahl auf 21:25 verkürzte, wurde sogar der bis dahin so souveräne Gast aus Leverkusen nervös. Unnötigerweise, brachte sich doch danach der heimische Handball-Drittligist durch Fehlpässe und technische Fehler selbst um alle Chancen.
Symptomatisch die Entscheidung: Linksaußen König traf zum 21:26 (57.), während Anne Kühlborn an Torfrau Jeaschke scheiterte. Und die Germania ging schließlich beim 22:27 (11:15) gegen die Bayer-Reserve erneut leer aus.
„Bei uns ist der Wurm drin. Ich weiß auch nicht, was da los ist“, offenbarte Melina Hahn ihre Ratlosigkeit. Die Spielmacherin, die nach dem Wechsel als Spitze einer 5:1-Deckung für einige Ballgewinne gesorgt hatte, die aber verpufften. Denn das sonst so gefürchtete Tempospiel der Fritzlarerinnen kam nicht auf Touren, blitzte bei insgesamt nur fünf Tempogegenstoßtoren viel zu selten auf.
Und der eigene Positionsangriff war phasenweise nur ein laues Lüftchen. „Uns fehlte die Durchschlagskraft, wir haben uns viel zu früh und viel zu häufig von der Leverkusener Abwehr festmachen lassen, statt den Ball weiter zu spielen“, bekannte SVG-Trainer Cojocar, der die verletzte Rückraumspielerin und aktuelle Top-Torjägerin seines Teams, Chantal Reimbold, schmerzlich vermisste. Weder Maria Kiwa noch die wiedergenesene Xenia Ahrend konnten da in die Bresche springen.
Der Bundesliga-Nachwuchs, angereist mit vier Jugend-Nationalspielerinnen, war da aus anderem Holz geschnitzt. Besonders Kapitänin Antonia Hoelzer. Die sorgte in der Anfangsphase mit drei Treffern aus der zweiten Reihe für Ruhe in den eigenen Reihen, traf dann genauso zuversichtlich vom Kreis und durfte sich nach Bätz‘- Treffer zum 6:10 (17.) auf der Bank ausruhen.
Entspannt, denn ihre Kameradinnen machten einfach weiter, spielten ihre Angriffe abgeklärt aus und hatten auch eine effiziente zweite Welle in ihrem Repertoire. Beim 9:15 (28.) bahnte sich für Fritzlar ein Debakel an, doch Torfrau Küllmer und Aufbauspielerin Kiwa (2) sorgten für einen Hoffnungsschimmer zur Pause. Der danach ebenso so schnell erlosch, als die Gäste in der 33. Minute durch drei Treffer in Folge auf 11:18 erhöhten.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
Muss die Mannschaft der SV Germania Fritzlar auf die Couch? Scheint so. Denn schon wieder hat der heimische Handball-Drittligist in der ersten Hälfte die nötige Präsenz vermissen lassen, lag schon zur Halbzeit uneinholbar zurück und musste sich am Ende Fortuna Düsseldorf mit 27:34 (11:20) beugen.
Düsseldorf - „Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Die Vorbereitung war gut, die Mädels motiviert und wir wussten, was auf uns zukommt“, wirkt Trainer Cojocar ratlos angesichts der chronischen Startschwierigkeiten seiner Schützlinge. Zwar musste er auf Luisa Krüger (krank) verzichten, doch dafür war Hannah Berk wieder dabei. Der gewohnte Mini-Kader also, der nach Berks Treffer zum 0:1 genau 30 Sekunden in den Genuss der einzigen Führung kam.
Dann folgten ein 5:0-Lauf der Gastgeberinnen zum 5:1 (6.) sowie nach dem 5:2 durch Lena Dietrich (6.) sogar sechs Treffer in Folge für die Fortuna (13., 11:2). Spätestens beim 14:4 (18.) drohte den Gästen ein Debakel. „Lucky“ Cojocar griff mit seiner zweiten Auszeit ein, verlangte „mehr Aggressivität“ und „mehr Miteinander“ in der eigenen 6:0-Deckung.
Die zog gegen Düsseldorfs Rückraumspielerinnen Amelie Knippert (6), Lea Otten (4) und Leonie Heinrichs (4) imme wieder den Kürzeren, ließ sowohl Lea Gürbig wie auch Paula Küllmer im SVG-Tor im Stich. Zudem holten die Kreisläuferinnen Laura Freude und Sarah Bertelsmann reihenweise Siebenmeter heraus, die Leonie Berger (7/7) sicher verwandelte. Dagegen ließ sich Fritzlars Aufbaureihe immer wieder festmachen, der eigene Tempogegenstoß fand erst nach der Pause statt. Ausgelöst durch eine Umstellung der Defensive auf ein offensiveres System (5:1, 3:3). Die hatte einige Ballgewinne zur Folge, die die Domstädterinnen per erster und zweiter Welle zu veredeln wussten. Zudem steigerten sich Chantal Reimbold und Melina Hahn, Linkshänderin Berk unterstrich zumindest über Rechtsaußen ihre Torgefährlichkeit.
Zwischen der 47. und der 53. Minute gelang sogar ein 6:0-Lauf zum 30:26, den allerdings Amelie Knippert postewendend mit zwei Treffern konterte. Spätestens als Maria Kiwa danach einen Siebenmeter verwarf, war die Partie entschieden. Immerhin hatte Fritzlar die zweite Halbzeit gewonnen. Ein schwacher Trost.
© Pressebilder Richard Kasiewicz - Artikel HNA Kornelia Wilhelm
Je eine Rote Karte, sieben Zeitstrafen für die Gäste und nicht weniger als 56 Tore: Das Derby zum Auftakt der Handball-Oberliga der Frauen hatte einiges zu bieten. Und mit der SG 09 Kirchhof II strahlende Sieger, die in einer dramatischen Schlussphase den SV Germania Fritzlar II mit 29:27 (15:12) niederrangen.
Melsungen – „Ich hätte nicht gedacht, dass Fritzlar so hart in die Zweikämpfe gehen wird. Sie haben uns alles abverlangt“, erklärte SG-Coach Martin Denk. Und konnte sich auf die Verstärkung aus dem Drittliga-Team verlassen. Denn alle fünf Torschützinnen waren keine 24 Stunden zuvor am Sieg der ersten Mannschaft beteiligt gewesen.
Katharina Koltschenko, Lotte Iker und Lisa Peppler rotierten bei Kirchhof auf der Mitte und gaben unterstützt von Lina Nöchel die Richtung vor. Zunächst jedoch mit mäßigem Erfolg, weil Fritzlar stabil verteidigte und sich auf seine Torfrauen Maren Dasenbrock und Lisa Clobes (parierte zwei Siebenmeter) verlassen konnte. Angetrieben von Xenia Ahrend, Hannah Grothnes und Sarah Oschmann führte Fritzlar über 4:2 (9., Holeczy) mit 8:6 (18., Ahrend).
Dann fing sich Kirchhof, konnte sich auf Rückhalt Lisa-Marie Rehbein verlassen und erzielte fünf blitzsaubere Tore über die erste Welle. Bei Fritzlar ging über Gegenstöße bis zur Pause nichts. Mit einem 4:0-Lauf zum 10:8 (21., Nöchel) übernahm das Denk-Team das Zepter. Und erarbeitete sich noch im ersten Durchgang eine Vier-Tore-Führung zum 13:9 (24., Iker).
Doch vor 130 Zuschauern gab sich Fritzlar nicht geschlagen. Im zweiten Durchgang klappte bei den Domstädterinnen auch die erste Welle. Merle Brücker schloss zweimal sicher ab und drehte mit ihrem dritten Treffer binnen sechs Minuten den Spieß zum 17:16 um (37.). Danach nahm SG-Coach Denk eine Auszeit. Die Folge: Besonders Iker drückte dem Spiel nun ihren Stempel mit Treffern aus der zweiten Reihe auf. Dennoch hielt Fritzlar Kirchhof bis zum 22:20 auf Abstand (44., Oschmann).
Dann kam Farbe ins Spiel. Iker verkürzte auf 21:22 und wurde dabei von Holeczy getroffen. Da hielt es Denk nicht mehr neben der Platte. Und er kassierte wegen Beleidigung eine Rote Karte (45.). „Danach ist nochmal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen“, lobte er sein Team, das sich besonders auf Koltschenko verlassen konnte, die fünf Treffer in der Schlussviertelstunde erzielte.
Nachdem Lisa-Marie Rehbein und Maren Dasenbrock ihre Tore kurz vernagelten, verwandelten Nöchel und Hafner zwei Siebenmeter zum 27:27 (59.). Per Nachwurf und nach einem Konter sicherte Koltschenko der SG den Sieg. „Entscheidend war, dass meine Mannschaft mehr technische Fehler als Kirchhof gemacht hat. Zudem hatten wir Probleme im Mittelblock“, sagte SVG-Trainerin Susanne Bachmann.
Kirchhof: Rehbein (13 P./21 GT.), Virag (7/8) - Grunwald, Kliebisch, Hafner 6/1, Seifert, Koltschenko 8/1, Jacob, Nöchel 6/2, Peppler 3, Weitzel, Burau, Iker 6.
Fritzlar: Dasenbrock (20/28), Clobes (2/1) - Grothnes 2, Holeczy 2, Alter 1, Simon, Ahrend 12/2, Krause, Oschmann 6, Schmidt, Bücker 4, Icke.
SR: Hoffelner/Krell. Z: 130.
Siebenmeter: 4/8:2/2. Zeitstrafen: 2:14-Minuten. Rot: Martin Denk (45.), Anna Holeczy (50., dritte Zeitstrafe).
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
Nein, diesmal hat‘s nicht gereicht. Diesmal konnte die SV Germania Fritzlar in ihrer Spezialdisziplin, uneinholbar anmutende Rückstände aufholen, nicht glänzen. Diesmal gehörte das Finale dem Gast. Als die Kölnerin Lea Flohr 35 Sekunden vor Schluss zum 22:25 traf, war klar, dass der heimische Handball-Drittligist mit einer Heimniederlage in die neue Saison starten würde.
Fritzlar - „Ärgerlich“ fand das die starke SVG-Rückraumspielerin Kiwa. Denn die Pleite war aufgrund der chronischen Startschwierigkeiten der Domstädterinnen auch irgendwie hausgemacht. Und sieben Tore, die der kompakte Gast in der ersten Hälfte (7:14) mehr geworfen hatte, letztlich „eine zu große Hypothek“ (Maria Kiwa).
Fast sechs Minuten brauchten die Gastgeberinnen zum ersten Tor (1:2 durch Kiwa), fast 29 für den ersten erfolgreichen Tempogegenstoß (7:13 durch Stockschläder) - und doch lag das Kernproblem in der eigenen Abwehr. „Wir waren zu passiv, haben zu wenig ausgeholfen und zu viele Zweikämpfe verloren“, kritisierte Fritzlars Trainer Cojocar seine Defensivabteilung. So konnte der 1. FC Köln seine Tempospiel eher unbehelligt aufziehen, mit Druck auf die Nahtstellen der gegnerischen 6:0-Formation einen Siebenmeter nach dem anderen herausholen oder aber die abschlussstarken Maria Kottmann (Rückraum) und Jule Killmer (Kreis) in Szene setzen.
Die Folge: Über 1:4 (7.) und 4:9 (19.) zogen die Rheinländerinnen auf 4:12 (24.) davon. Lea Gürbig verhinderte sogar einen noch größeren Rückstand. Fritzlars Torfrau hielt gut, ihre Kollegin Sophia Sabrina Kochs jedoch überragend. Und hatte die SVG-Schützinnen sowohl aus dem Rückraum wie auch aus der Nahwurfzone so richtig auf der Rolle.
„Sie hat uns mit ihren Paraden den Zahn gezogen“, gestand „Lucky“ Cojocar. Der aber offensichtlich doch noch einen „Plan B“ in petto hatte, denn nach dem Wechsel wehrten sich seine Schützlinge kampfstark gegen die drohende Niederlage. „Wir haben den Faden verloren“, gestand FCK-Trainer Häussler, der nun mit seinem Durchwechseln keinen Erfolg mehr hatte. Spätestens mit der SVG-Umstellung auf eine 5:1-Deckung war‘s vorbei mit der offensiven Herrlichkeit seiner Schützlinge, die sich vom nun wesentlich aggressiveren Konkurrenten den Schneid abkaufen ließen. Ihr Niveau in der eigenen Defensive aber hielten und sich so „irgendwie durchkämpften“ (Ingo Häussler).
Allerdings fehlte dem Positionsangriff der Gastgeberinnen in den entscheidenden Momenten auch Mittel, Mut und eine Linkshänderin, um das gegnerische Bollwerk wirklich zu knacken. Das wackelte, aber fiel nicht. Und konnte sich am Ende feiern lassen. Besonders für das, was es am Anfang des Spiels geleistet hatte.
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Der Titelverteidiger ist entthront und der Überraschungs-Coup perfekt: Die Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach haben die Jubiläumsausgabe des Domstadt-Cups in Fritzlar gewonnen.
Fritzlar – In einem Endspiel-Krimi setzte sich das Team von Heike Ahlgrimm im Siebenmeter-Werfen mit 26:25 gegen die HSG Bad Wildungen durch.
Das Finale
In einem sehr kampfbetonten Finale konnten sich die Vipers nach einem ausgeglichenen Beginn mit einem Vier-Tore-Lauf auf 10:6 absetzen. Nicht in den Griff zu bekommen war dabei Viper-Kreisläuferin Annika Ingenpaß, die insgesamt fünf Tore erzielte.
„Wir haben uns wieder rein gekämpft“, lobte HSG-Trainerin Heike Ahlgrimm die Moral ihrer Mannschaft. Diese lief zwar nach dem 11:13-Pausenstand weiter einem Rückstand hinterher, konnte aber Mitte der zweiten Halbzeit das Spiel durch den Treffer der überragenden Lisa Friedberger (12/4) zum 17:17 offen gestalten. Im Anschluss gelang es keiner der beiden Mannschaften das enge Spiel für sich zu entscheiden.
„Beim Siebenmeter-Werfen war das Glück auf unserer Seite“, entpuppte sich Ahlgrimm als faire Gewinnerin. Nachdem Annika Hampel für die Vipers vom Punkt gescheitert war, traf die starke Friedberger zum 26:25 der Südhessinnen.
Die Gastgeberinnen
„Wir haben ein gutes Turnier gespielt“, zog Lucky Cojocar ein positives Fazit. Für den SVG-Trainer rückten dabei die Ergebnisse gegen die zwei Klassen höher spielende Konkurrenz in den Hintergrund. Im Auftaktspiel gegen Sport-Union Neckarsulm (10:31) hielt die Germania phasenweise anständig mit. Und steigerte sich gegen SV Union Halle Neustadt (12:28) dahin gehend, dass Cojocar seinem Team eine gute erste Halbzeit attestierte, ehe der SVG-Coach aus dem Spiel gegen HSG Bensheim/Auerbach (11:25) positive Erkenntnisse gewinnen konnte.
Dabei zeigte sich vor allem der Rückraum mit Maria Kiwa (9), Luisa Krüger (6) und Melina Hahn (4) als treffsicher. Und dahinter erwiesen sich die beiden Torfrauen Lea Gürbig und Paula Küllmer durch das Turnier hindurch als starker Rückhalt. Nicht zufrieden war Cojocar mit der hohen Anzahl der technischen Fehler, die ohne Bedrängnis passierten.
Im Spiel um Platz sieben gegen Zweitligist TuS Lintfort kamen die Gastgeberinnen nach Anlaufschwierigkeiten und einem 1:6-Rückstand besser ins Spiel. Vor allem dank der beiden Spielmacherinnen Luisa Krüger, Melina Hahn (5) und der starken Rückraumlinken Chantal Reimbold (5), die die Lücken in der gegnerischen Abwehr zu nutzen wusste.
„Das ist eine ganz andere Härte“, bekannte Neuzugang Anne Kühlborn, die ihre ersten Spiele für den Drittligisten bestritt und ihr Potenzial mit ihren beiden Treffern andeutete. Den Schlusspunkt zum 19:27 setzte Chantal Reimbold mit ihrem fünften Treffer. Und dieses Mal war Cojocar erfreut, dass sein Team die Anzahl der technischen Fehler geringer hielt.
Cojocar wird nach einem Testspiel am Mittwoch gegen die HSG Hoof/Sand/Wolfhagen die Vorbereitung mit einem Trainingslager in Osnabrück am kommenden Wochenende fortsetzen.
Der Nachbar
Die HSG Bad Wildungen Vipers haben ihre gute Frühform nach dem jüngsten Testspiel-Sieg gegen die HSG Blomberg-Lippe und dem dritten Platz beim Heinrich-Horn-Gedächtnisturnier in Melsungen aus der Vorwoche bestätigt. „Wir sind in einem Flow“, freute sich HSG-Trainerin Tessa Bremmer.
Beim Domstadt-Cup konnte sich die Mannschaft in der Vorrunde souverän gegen die Mit-Konkurrenten aus Buxtehude und Leverkusen sowie gegen Zweitligist Lintfort behaupten. Dabei gab Rückraumschützin Sabine Heusdens ihr drittes Comeback. „Und auch ihr letztes“, schmunzelt die Co-Trainerin, die sich in den Dienst ihrer ersatzgeschwächten Mannschaft stellte.
„Die Spiele haben viel Kraft gekostet“, sagte Bremmer. Zufrieden zeigte sich die Vipers-Trainerin mit der guten Abwehrleistung und dem hohen Tempo im Spiel ihres Teams. Faktoren, die entscheidend zum Endspiel-Einzug beigetragen haben.
Die Auffälligkeiten
Zu einem Familien-Duell kam es in der Partie Bayer 04 Leverkusen gegen TuS Lintfort. Bettina Grenz-Klein, Trainerin der TuS traf mit ihrer Mannschaft auf ihre Tochter Naina, die bei den Werkselfen spielt. „Wir nehmen es beide mit Humor“, sagte Tochter Naina und freute sich, dass sie sich mit ihrem Bayer-Team, vor den Augen der restlichen Familie, mit 19:18 gegen die Lintforterinnen behaupten und drei Tore zum Erfolg beisteuern konnte.
Titelverteidiger Buxtehuder SV enttäuschte hingegen und musste nach Niederlagen gegen Bad Wildungen und Leverkusen im Spiel um Platz fünf antreten, welches das Team allerdings mit 26:21 gegen Halle-Neustadt gewann.
Veranstalter SV Germania Fritzlar freute sich über 130 Zuschauer am Samstag sowie 80 Zuschauer am Sonntag.
Zur besten Spielerin wurde Annika Ingenpaß (HSG Bad Wildungen) gewählt.
Bilder Beate Möller
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„Wir wollen zeigen, was wir können“, sagt Lea Gürbig. Für die Mannschaftskapitänin des SV Germania Fritzlar kommt es dabei im erstklassig besetzten Teilnehmerfeld des Domstadt-Cups (Samstag sowie Sonntag ab 10 Uhr, König-Heinrich-Schule, Fritzlar) gegen drei Handball-Bundesligisten weniger auf die Ergebnisse an.
Fritzlar – Eher darauf, an die guten Auftritte aus den jüngsten beiden Testspielen gegen TV Aldekerk und HSG Gedern/Nidda anzuknüpfen, diszipliniert zu spielen und ein paar Minuten auf Augenhöhe mitzuhalten, sind für Torfrau Gürbig die entscheidenden Kriterien.
Dabei kann ihr Team auf Neuzugang Anne Kühlborn (Rückraum) und Maria Kiwa (beide zuletzt privat verhindert) zurückgreifen, während Hannah Berk (gesundheitliche Probleme) als einzige Linkshänderin auf der Rechtsaußen-Position längerfristig ausfällt. Neben den beiden Linksaußen Lena Dietrich und Laura Stockschläder ist es für Fritzlars Sportlichen Leiter Steffen Schmude durchaus denkbar, auch andere Spielerinnen auf der verwaisten Position einzusetzen. Unterstützung aus dem Oberliga-Team ist nicht geplant.
Flexibilität ist für Schmude ein Schlüssel. „Und das nicht nur in verschiedene Deckungs- und Angriffsvarianten, sondern auch auf den Positionen der einzelnen Spielerinnen.“ Faktoren, die für Schmude neben dem Spielgedanken und dem Umsetzen der im Training erarbeiteten taktischen Vorgaben des Trainers Lucky Cojocar, der seit Januar 2018 im Amt ist, im Vordergrund stehen. Und beim Domstadt-Cup unter Wettkampfbedingungen praktiziert werden sollen.
Die Vorfreude steigt, sagen Gürbig und Schmude unisono. Eng verbunden mit einem gewissen Respekt vor den großen Namen der Konkurrenz. Für Schmude gilt es, die Herausforderung anzunehmen und aus den Spielen viel mitzunehmen. Gürbig hofft auf eine gute Tagesform ihres Teams. In dem die Deckung gut steht und im Angriff wenig Fehler gemacht werden, um das schnelle Umschaltspiel in den Duellen mit den Erstligisten Sport-Union Neckarsulm (Sa. 10 Uhr), HSG Bensheim/Auerbach (So. 10 Uhr) und SV Union Halle-Neustadt (Sa. 14 Uhr) zu unterbinden.
© Pressebilder Beautiful Sports/imago - Artikel HNA Kornelia Wilhelm
Der SV Germania Fritzlar bietet den nächsten Handball-Leckerbissen an. Und veranstaltet am Samstag sowie Sonntag die Jubiläumsausgabe des hochkarätig besetzten Domstadt-Cups in der Fritzlarer König-Heinrich-Schule.
Fritzlar – „Mit sechs Teams aus der ersten Bundesliga, einem Zweitligisten und der Germania Fritzlar als Drittligist, ist es gelungen, das erstklassig besetzte Turnier des Damenhandballs in der Vorbereitungszeit zu realisieren“, freut sich Fritzlars Sportlicher Leiter Steffen Schmude.
Am Samstag eröffnen die Gastgeberinnen die 10. Auflage des Turniers, in der in zwei Vierergruppen um den Turniersieg gespielt wird, mit der Partie gegen Sport-Union Neckarsulm. Und treffen im weiteren Verlauf auf die Erstligisten HSG Bensheim/Auerbach sowie SV Union Halle-Neustadt. In der Gruppe B spielen die Erstligisten Buxtehuder SV, TSV Bayer 04 Leverkusen, HSG Bad Wildungen Vipers und Zweitligist TuS Lintfort. Wir blicken auf den Titelverteidiger Buxtehuder SV sowie die Gruppengegner der Gastgeberinnen.
Buxtehuder SV
„Wir schauen nur auf uns“, sagt BSV-Trainer Dirk Leun. Denn der Pokalsieger von 2015 und 2017 hat sechs Neuzugänge zu integrieren und die schmerzhaften Abgänge der Nationalspielerinnen Katharina Filter, Lisa Antl und Top-Torschützin Annika Lott zu kompensieren.
Mit Marie Andresen (Tor), Cara Hartstock (Kreis), Sina Hagen (Rückraummitte), der tschechischen Nationalspielerin Magda Kasparkova (beide Rückraum) und Juniorennationalspielerin Maj Rika Nielsen (Rechtsaußen), die vom Erstliga-Absteiger HL Buchholz 08-Rosengarten kam, steht Leun schlagkräftiger Ersatz zur Verfügung.
„Es liegt noch viel Arbeit vor uns“, erklärt der BSV-Coach, der mit seinem Team im Trainingslager weiter an der 5:1-Deckung, der Spielqualität und der Feinabstimmung feilt. Nicht mit dabei ist die bei der U 18 Handball-Weltmeisterschaft in Nordmazedonien verweilende Maja Schönefeld.
Sport-Union Neckarsulm
Einen enormen Umbruch mit zwölf Neuzugängen hat Trainerin Tanja Logvin zu bewältigen. Als Top-Transfer kam die 122-fache Nationalspielerin Luisa Schulze (Kreis) vom Deutschen Meister SG BBM Bietigheim. Dazu gesellen sich die Ex-Viper Munia Smits, Annefleur Bruggeman und Olga Gorshenina, die den Rückraum nach den Abgängen von Lucie-Marie Kretzschmar und Irene Espinola Perez neu besetzen.
Eine Rundumerneuerung gibt es zudem auf den Außenpositionen. Das skandinavische Duo Marthine Svendsberget und Lin Johann tritt das Erbe der beiden Nationalspielerinnen Johanna Stockschläder (Thüringer HC), deren Schwester Laura für Fritzlar spielt, und Selina Kalmbach an. Auf Rechtsaußen sind Nina Engel und Amber Verbraeken neu dabei. Viel Qualität, die weiter zu einer Einheit geformt werden soll. „Wir wollen beim Turnier Dinge ausprobieren und Spielpraxis sammeln“, sagt Sportdirektor Gerhard Husers. Verletzungsbedingt passen müssen Carmen Moser, Sophie Lütke und Spielmacherin Fatos Kücükyildiz.
HSG Bensheim/Auerbach
Beim Turnier-Dauerbrenner und Finalist von 2021 stehen drei Abgängen drei Neuzugänge gegenüber. Für die Ex-Kirchhöferin Christin Kühlborn (Mainz 05) kam auf Linksaußen Ndidi-Silvia Agwunedu von der HSG Blomberg-Lippe. Mit Beachhandball-Weltmeisterin und „Beachhandballerin des Jahres 2022“ Lucie-Marie Kretzschmar, die Tochter von Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar, und Junioren-Nationalspielerin Lilli Hoste wurden auf den Halbpositionen aufstrebende Spielerinnen verpflichtet, nachdem Ines Ivancok und Saskia Fackel den Verein verlassen haben.
HSG-Trainerin Heike Ahlgrimm reist mit ihrem kleinen Kader ohne große Erwartungen an. „Unter Wettkampfcharakter können wir vieles probieren“, sagt die ehemalige Nationalspielerin. Mit Sarah Dekker, Leonie Kockel (beide Knie), Alicia Soffel (Reha nach Kreuzbandriss) und Isabell Hurst (Schulterverletzung) hat Ahlgrimm vier Ausfälle zu beklagen.
SV Union Halle-Neustadt
„Wir haben uns spielerisch gut verstärkt“, sagt Trainerin Katrin Welter. Mit den Zugängen Madeleine Östlund (Kreis), Franziska Fischer (Rechtsaußen), sowie den Rückraumspielerinnen Cara Reuthal, Janne Lotta Woch, der Schwedin Alexandra Lundstrom und Ex-Viper Maxime Struijs sieht sich Welter nach den Abgängen, unter anderem von Pia Dietz, Lena Smolik, Swantje Heimburg und Julia Redder, auf einem guten Weg.
Die Ergebnisse sind für Halle-Neustadts Trainerin dabei zweitrangig. Vielmehr „fokussiert an dem was wir uns bisher erarbeitet haben, dran bleiben“, erklärt die ehemalige Bundesliga-Spielerin ihre Vorgabe fürs Turnier.
Kopf der Mannschaft bleibt die dänische Regisseurin Cecilie Woller, die zusammen mit ihrer Landsfrau Helena Mikkelsen eine torgefährliche Rückraum-Achse bildet. Nicht mit dabei ist die dritte Dänin und Kreisläuferin Edita Nukovic (verletzt).
Artikel Steffen Schmude
Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum freut sich der SV Germania Fritzlar, wie jedes Jahr am 2. Augustwochenende, seinem Publikum hochkarätigen Handball mit 7 Erstligisten, 2 Zweitligisten und dem heimischen SV Germania als Gastgeber präsentieren zu können.
Mit dem TuS Lintfort, unserem Nachbarn der HSG Bad Wildungen Vipers und der HSG Bensheim/Auerbach nehmen auch dieses Jahr wieder drei Dauerbrenner an unserem Turnier teil. Des Weiteren waren Bayer 04 Leverkusen und Union Halle-Neustadt in den vergangenen Jahren zu Gast in Fritzlar. Ganz besonders freuen wir uns, dass der Buxtehuder SV, als Titelverteidiger, wieder zugesagt hat und natürlich wieder zum Favoritenkreis zählen wird. Mit der Sport-Union Neckarsulm können wir einen weiteren Erstligisten unseren Zuschauern präsentieren. Für unser Drittligateam ist das zweite Augustwochenende, wie die letzten Jahre auch, eine Standortbestimmung gegen ausnahmslos starke Gegner. Hierbei steht der Spielgedanke und das Umsetzen der bisher im Training erarbeiteten taktischen Vorgaben unseres Trainers Lucky Cojocar im Vordergrund, weshalb die reinen Ergebnisse hier noch nicht so wichtig sind. Wir werden gespannt sein, wie weit unser junges Team schon ist.
Gespielt wird am Samstag und Sonntagvormittag in zwei Vierergruppen. Am Sonntag werden dann am Nachmittag die Plätze bis hin zum Finale ausgespielt. Neben dem Pokal für den Sieger wird auch die beste Spielerin/Torhüterin geehrt werden.
© Pressebilder Artur Schöneburg - Artikel HNA Kornelia Wilhelm
Das war richtig knapp. Das war hochdramatisch. Und das war das erhoffte Happy-End im Alles-oder-Nichts-Spiel. Der SV Germania Fritzlar hat sich mit einem hauchdünnen 17:16 (8:8)-Erfolg gegen die TSG Offenbach-Bürgel den Klassenerhalt in der Handball-Oberliga gesichert. Dabei konnte sich die Germania in einer hitzigen Schlussphase gegen die Gäste aus Südhessen behaupten, deren Abstieg damit besiegelt wurde.
Fritzlar - „Das war ein glücklicher Sieg und das bessere Ende für uns“, sagte „Lucky“ Cojocar, Trainer der ersten SVG-Mannschaft, der das Coaching an der Seitenlinie von Susanne Bachmann übernahm. Der Grund: Mit Lena Dietrich, Xenia Ahrend, Hannah Puntschuh, Hannah Berk, Paulina Kauffeld, Maria Kiwa, Melina Hahn, Luisa Krüger und Paula Küllmer war nahezu die komplette Drittliga-Mannschaft angetreten war, um die Mission Klassenerhalt in Angriff zu nehmen.
Was dieser dann auch gelang. Beschwerlich war‘s trotzdem. Denn: „Wir hätten abgezockter spielen müssen“, haderte Cojocar mit seinen jungen Schützlingen. In einem „Super-Kampfspiel“ (Bachmann), in dem von Beginn an die starken Abwehrreihen mit ihren überragenden Torhüterinnen Maren Dasenbrock (SVG) und Marion Fenn (SG) dominierten, das Spiel bis Mitte der zweiten Halbzeit weitgehend ausgeglichen war, ehe die Gastgeberinnen in der 48. Minute gar mit 12:14 in Rückstand gerieten.
Dann übernahm Xenia Ahrend das Zepter. „Wir haben uns schwergetan“, bekannte die SVG-Regisseurin. Die es aber dennoch schaffte, dem schwachen Angriffsspiel ihres (Drittliga-)Teams in der Schlussviertelstunde mehr Durchschlagskraft zu verleihen. „Als die Emotionen zurückkamen, lief es wieder besser“, erklärte die Aufbauspielerin. Sie sorgte mit ihren beiden Treffern zum 17:15 (55.) für eine kleine Vorentscheidung. Danach konnte TSG-Kreisläuferin Kirschig nur noch den Anschlusstreffer für die Gäste erzielen konnte.
Warum? Weil sich Torfrau Dasenbrock erneut als ungemein wichtiger Rückhalt entpuppte und mit ihrer 16. Parade den Wurf von Rückraumschützin Nicole Reichert kurz vor Spielende abwehrte. „Unsere Abwehr war stark. Das macht es mir leichter“, freute sich die Matchwinnerin zusammen mit ihrem Team über den schwer erkämpften Klassenerhalt.
Bilder Artur Schöneburg
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Kornelia Wilhelm
Wichtiger Punktgewinn für den SV Germania Fritzlar II im Kampf um den Klassenerhalt. In ihrem zweiten Spiel hat die Drittliga-Reserve der in der Klassenverbleibsrunde der Handball-Oberliga ungeschlagenen TSG Oberursel beim 24:24 (10:10) einen Punkt abgeknöpft. In einer spannenden Schlussphase hatten die Gastgeber 3:41 Minuten vor Schluss sogar noch mit zwei Treffern geführt, um dann aber noch den Ausgleich hinnehmen zu müssen.
Fritzlar - „Die Punkteteilung geht in Ordnung“, sagte SVG-Trainerin Bachmann. Nach einem 16:19-Rückstand (44.) steigerte sich ihre Mannschaft. „Wir hatten in der zweiten Hälfte eine bärenstarke Abwehr“, freute sich Susanne Bachmann. Der Lohn: beim 21:21 durch die in den linken Rückraum gerückte Anna Holeczy war die Partie wieder offen. Und danach sorgte Linksaußen Merle Bücker mit ihrem Treffer zum 22:21 (52.) für die erste Führung seit dem 1:0 (4.), ehe Paulina Kauffeld und die Holeczy den Vorsprung auf 24:22 (57.) ausbauten.
Doch dann hatte die bis dahin starke Deckung der Gastgeberinnen keinen Zugriff mehr. Die Folge: zwei Zeitstrafen gegen Nina Albus und Holeczy. „Da hätten wir doppeln müssen“, haderte Bachmann. Die Unterzahl nutzten Rechtsaußen Viktoria Heilmann und die starke Rückraumrechte Jana Sellner und sorgten für das 24:24.
In der Anfangsphase der Partie war Torfrau Maren Dasenbrock sofort auf Betriebstemperatur, glänzte mit fünfParaden in Serie, darunter drei gehaltenen Strafwürfen. Erst Adrienn Noemi Zsigmond konnte mit ihrem Treffer zum 1:0 (7.) Dasenbrock überwinden. Probleme bereitete der SVG II Kreisläuferin Greta Bucher, die die Freiräume in der Nahwurfzone nutzte. So zogen die Gäste zogen über 6:5 (18.) auf 9:6 (24.) durch Spielmacherin Annika Sauer (32.) davon. Doch die Domstädterinnen ließen sich nicht abschütteln. „Wir haben um jeden Ball gekämpft“, freute sich Melina Hahn. Sie setzte nach ihrer Einwechslung zusammen mit den beiden anderen Drittliga-Verstärkungen Hannah Berk und Kauffeld wichtige Akzente im Angriff. und Verhalf so der Reserve zu einem weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt.
© Pressebilder Artur Schöneburg - Artikel HNA Kornelia Wilhelm
Der SV Germania Fritzlar II ist mit einer kämpferisch starken Leistung ein wichtiger Sieg zum Auftakt der Klassenverbleibsrunde der Handball-Oberliga gelungen. Gegen die TGS Walldorf belohnte sich die Drittliga-Reserve beim 23:20 (13:13)-Erfolg auf der Zielgeraden für ihren Einsatz.
Fritzlar - „Was wir haben, haben wir“, äußerte sich SVG II-Trainerin Susanne Bachmann erleichtert. Verständlich, denn in der Abwehr lief nicht alles rund. Probleme bereiteten ihrem Team die wendige Spielmacherin Friederike Hicking (4) und die flinke Selina Schönhaber (7/4) auf Linksaußen. Den Gastgeberinnen brauchte dennoch nicht bange zu werden. Denn Torfrau Lisa Clobes zog den TGS-Werferinnen am Siebenmeterpunkt bei drei Würfen den Zahn. Zudem steigerte sich ihre Kollegin Dasenbrock in der zweiten Halbzeit. Zwar konnte Linda Gastgeb mit ihrem Treffer zum 20:21 (55.) noch einmal den Anschluss erzielen, doch dann glänzte Maren Dasenbrock mit vier Paraden in Serie.
Im Angriff dagegen fand das Bachmann-Team schnell ihren Rhythmus. Die Rückraumlinke Sarah Oschmann glänzte gleich zu Beginn mit mit vier Toren in Serie. Und setzte auch danach zusammen mit ihren Nebenleuten Hannah Grothnes und Hannah Berk, der Verstärkung aus dem Drittliga-Team, die Akzente. Nach der Pause übernahm ebenso effektvoll Paulina Kauffeld die Spielmacherposition und brachte mit ihrem vierten Treffer zum 23:20 (59.) den Heimsieg unter Dach und Fach.
© Pressebilder Richard Kasiewicz - Artikel HNA Gerd Brehm
Nein, für Spannung haben die Drittliga-Handballerinnen des SV Germania Fritzlar bei ihrer vorletzten Saisonaufgabe nicht gesorgt. Dazu war der 33:25 (16:12)-Erfolg gegen die Ibbenbürener Spvg zu ungefährdet. Und hatte zur Folge, dass die Domstädterinnen auf den fünften Rang vorstießen.
Fritzlar - Allerdings agierten die Gastgeberinnen in der Abwehr manchmal zu sorglos und gestatteten den Gästen aus Ostwestfalen zu viele Würfe aus unbedrängter Position. Doch auf Lea Gürbig war erneut Verlass. Die Torhüterin glänzte mit 14 Paraden bei 21 Gegentoren und ebnete mit dieser grandiosen Quote den Weg zum klaren Sieg.
Obwohl sich in den ersten 18 Minuten bis zum 6:6-Zwischenstand keine der beiden Mannschaften absetzen konnte, bestand nie ein Zweifel an der Fritzlarer Überlegenheit. So sah es auch der Trainer. „Ich bin alles in allem zufrieden. Es war ein Start-Ziel-Sieg“ betonte „Lucky“ Cojocar.
Natürlich waren auch dem Coach die Mängel nicht entgangen, aber er wollte seine Beobachtungen nicht an die große Glocke hängen: „Bei einem so klaren Sieg nach einer so schweren Woche werde ich kein Haar in der Suppe suchen.“ Stattdessen verteilte er lieber noch ein Sonderlob und hob neben Lea Gürbig auch Lena Dietrich hervor.
Die wurde auf Linksaußen einige Male von Maria Kiwa freigespielt oder nutzte Gürbigs Pässe zu schnellen Gegenstößen, um schließlich insgesamt sechsmal sicher zu verwandeln. Während Lena Dietrich vor allem in der Schlussphase für eine Vergrößerung des Vorsprungs sorgte, waren Hannah Berk (2), Maria Kiwa (2) und Laura Stockschläder für den 5:0-Lauf verantwortlich, mit dem der SV Germania zwischen der 18. und 23. Minute aus dem 6:6 eine 11:6-Führung gemacht hatte.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war schon fast klar, dass die zwei Punkte in Fritzlar bleiben würden. So fiel es auch nicht zu sehr ins Gewicht, dass Melina Hahn nicht dabei war. Die Rückraumspielerin feierte mit der B-Jugend der HSG Baunatal den Gewinn der Hessenmeisterschaft.
© Pressebilder Artur Schöneburg - Artikel HNA Kornelia Wilhelm
Das ist ein ganz wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenerhalt der Handball-Oberliga: Der SV Germania Fritzlar II hat sich im Duell mit dem direkten Konkurrenten TV Hüttenberg mit 19:17 (9:8) behauptet.
Fritzlar – Somit geht das Team von Trainerin Susanne Bachmann aussichtsreich mit 8:4-Punkten in die Abstiegsrunde, die am 23. April beginnt. Im letzten Gruppenspiel der regulären Oberliga-Saison waren indes für Fritzlar in einer spannenden Schlussphase starke Nerven gefragt, um in der Tabelle als Fünfter noch an den Gästen vorbeiziehen zu können. Mit ihrem Treffer zum 18:14 (52.) sorgte die flinke Rechtsaußen Lena Alter für einen scheinbar komfortablen Vier-Tore-Vorsprung des SVG II.
Doch die Mittelhessinnen, die ohne die Halblinke Tanja Schorradt antraten, ließen sich nicht abschütteln und kämpften sich durch drei Tore in Serie durch Alina Rüspeler (53.), Fabienne Löffler und die starke Lisa Tietböhl auf 17:18 heran (56.). „Wir haben am Ende einen kühlen Kopf bewahrt“, freute sich die 24-Jährige Alter und beseitigte mit ihrem Treffer zum 19:17 (58.) die letzten Zweifel am fünften Saisonsieg. Zudem erwies sich Torhüterin Maren Dasenbrock als überragender Rückhalt und vernagelte ihr Tor in den Schlussminuten förmlich.
In einer nervösen und von vielen technischen Fehlern geprägten Partie konnte sich bis zum 9:8-Halbzeitstand keine Mannschaft absetzen. „Wir haben einige 100-prozentige Chancen liegen gelassen“, haderte Trainerin Bachmann. Immerhin: Nach dem Wechsel sorgten die beiden Verstärkungen aus dem Drittliga-Team, Luisa Krüger und Hannah Berk, zusammen mit Anna Holeczy und Merle Bücker mit einem 4:0-Lauf für die 15:10-Führung (43.). Ein Polster, das am Ende ausreichte. „Fritzlar wollte den Sieg mehr“, bekannte auch TV-Trainer Peter Tietböhl.
Fritzlar II: Dasenbrock (16 Paraden/16 Gegentore), Clobes (bei zwei 7m, 1/1); Grothnes 1, Schmidt, Alter 5, Simon, Holeczy 1, Ködel, Albus, Berk 6/1, Oschmann 2, Werner, Bücker 2, Krüger 2.
Hüttenberg: Naß (9/19); Rüspeler 2, Seipp 1, L. Tietböhl 7, Stankewitz, Happel, Hickel 1/1, I. Tietböhl 1, Fischer, Löffler 3, Andermann 2/1, Walter, Braun.
SR: Muntean/Oncu. Siebenmeter: 1/2:2/3. Zeitstrafen: 4:8-Minuten.
Bilder Artur Schöneburg
© Pressebilder Artur Schöneburg - Artikel HNA Sebastian Schmidt
Jetzt ist der vorzeitige Klassenerhalt zum Greifen nah: Die Handballerinnen des Tabellenfünften SV Germania Fritzlar haben in der 3. Liga C mit 32:31 (12:15) gegen den PSV Recklinghausen gewonnen. Somit fehlen dem Team von Trainer Lucky Cojocar aus fünf Spielen nur noch drei Punkte, um auch am Ende einen der ersten sechs Plätze zu belegen.
Fritzlar – „Wir haben immer an uns geglaubt und uns gegenseitig gepusht. Dieser Erfolg ist für unser Selbstwertgefühl als Mannschaft immens wichtig“, frohlockte Fritzlars glänzend aufgelegte Spielmacherin Luisa Krüger. Da mussten einige Akteurinnen sogar Tränen vor Freude vergießen nach dem nervenaufreibenden Krimi, der keinen Verlierer verdient gehabt hätte. „So bitter die Niederlage für uns ist, so sehr bin ich überzeugt, dass wir aus diesem Spiel viel Kraft für die Abstiegsrunde ziehen werden“, sagte PSV-Coach Viktor Dziabel.
Denn die Gäste legten stets eine Führung vor. Konnten sich auf die Paraden, bevorzugt per Fuß, von Emma Pape verlassen und hatten mit der Halbrechten Lara Janz ein wurfgewaltiges Ass, das nach Belieben stach. Über 5:3 (9., Janz), 10:7 (18., Janz) und 15:12 (30., Janz) lag Recklinghausen vorn. Da hielten vor allem einige gehaltene Bälle von Paula Küllmer und die umtriebige Krüger die Germania im Spiel. Ein Beleg, dass zunächst vieles gegen die kurzfristig ohne Xenia Ahrend angetretenen Domstädterinnen lief, ist die Tatsache, dass in der ersten Halbzeit allein Küllmer durchspielen durfte.
„Diese Verschnaufpausen haben uns gut getan. Es ist immer eine für die anderen in die Bresche gesprungen“, lobte Krüger. Da gab die Einwechslung von Kapitänin Lea Gürbig dem Tabellenfünften neue Impulse von hinten. Da half Linksaußen Laura Stockschläder auf rechts aus – und traf. Und da ließ sich Melina Hahn nicht anmerken, dass sie mittags schon für die Baunataler B-Jugend im Einsatz war und noch 200 Kilometer im Auto sitzen musste.
Stück für Stück kämpfte sich Fritzlar zurück. Die Spannung stieg derart, dass manche Zuschauer nicht mehr hinschauen konnten. Per Tempogegenstoß gelang Stockschläder der 16:16-Ausgleich (36.). Doch die Gäste gaben keinen Deut nach. Drei Treffer in Serie der mutigen Hahn sorgten in der 50. Minute für die erste Führung des SVG zum 27:26 überhaupt. Ein Vorsprung, der bis zum Schluss wackelte. Fix war der so wichtige Erfolg erst, als Luisa Krüger den entscheidenden Siebenmeter zum 32:31 verwandelte (60.). Und im Gegenzug Viola Klüsener drüber warf.
Fritzlar: Gürbig (7 P./14 GT), Küllmer (8/17) - Dietrich 1, Stockschläder 2, Reimbold, Israel, Puntschuh 3, Berk 8, Kauffeld, Kiwa 3, Hahn 4, L. Krüger 11/3.
Recklinghausen: Vietor (0/5), Pape (10/27) - Taron, S. Krüger 2, Küppers 7, Klüsener 5, Benthaus 4, Funke 1, Janz 10/1, Kegelmann, Frick, Fagin 2.
SR: Kaplan/Scheld. Z: 100. Siebenmeter: 3/5:1/1. Zeitstrafen: 8:8-Minuten. Rot: S. Krüger (46., PSV, dritte Zeitstrafe).
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© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Sebastian Glaser
Die Handballerinnen des SV Germania Fritzlar sind zurück auf dem fünften Platz. Haben in der 3. Liga C das richtungsweisende Duell beim ASC Dortmund mit 24:19 (8:9) gewonnen, so dass die Gastgeberinnen wohl in die Abstiegsrunde müssen.
Dortmund – Da Konkurrent PSV Recklinghausen gegen Schlusslicht VfL Wolfsburg patzte (25:25), kann die Germania am kommenden Sonntag (17 Uhr) im Spiel gegen Recklinghausen einen ganz großen Schritt in Richtung vorzeitiger Klassenerhalt gehen. Allerdings: An die Leistung vom höchsten Saisonsieg (37:24) im Hinspiel konnte die Germania nicht anknüpfen. Keine Vorstellung, die sich die Fans der Domstädterinnen in Dauerschleife im Video anschauen werden. „Schön war das nicht. Der Motor hat gewaltig gestockt“, gab denn auch SVG-Coach Lucky Cojocar unumwunden zu. Neben elf Fehlwürfen zählte er zu viele technische Fehler bei seinem Team.
So war es einmal mehr das traditionelle Prunkstück, auf das sich die Gäste verlassen konnten: die Defensive. Namentlich Paula Küllmer, die über 60 Minuten solide im Tor parierte, und Abwehrchefin Maria Kiwa. Was ebenso bemerkenswert ist, wie es risikoreich war. Denn schon nach 23 Minuten hatte Kiwa zwei Zeitstrafen kassiert. Insgesamt waren es zu diesem Zeitpunkt bereits deren vier der Germania. Ein Handicap, dessen sich das Cojocar-Team anschließend entledigte, weil es noch konzentrierter verteidigte und keine weitere Strafe mehr kassierte.
Schwerstarbeit war vor allem gegen Kreisläuferin Vivian Busse und die Zweitliga erprobte Rückraumspielerin Annika Kriwat zu verrichten. „Leider haben wir uns häufig nicht für die gute Abwehr belohnt“, haderte Cojocar. Über 2:1 (11., Berk), 5:4 (20., Ahrend) und 8:7 (26., Krüger) lag Fritzlar in der torarmen ersten Halbzeit knapp vorn, ehe Dortmund den Spieß über 10:8 (33., Busse) und 12:11 (40.) umdrehte. Nur elf Treffer in 40 Minuten. Da war guter Rat teuer.
Eine Idee hatte Regisseurin Xenia Ahrend, die kurzzeitig auftaute und den Weg zum entscheidenden 5:0-Lauf ebnete. Nachdem auch Melina Hahn, Hannah Puntschuh, Mari Kiwa und Hannah Berk trafen, nahm der Auswärtssieg beim Stand von 16:12 Formen an (45.). Von Feuerwerk allerdings weiterhin keine Spur. Fritzlar holte sich kaum Abpraller und blieb im Angriff zu statisch. Immerhin: Unterstützt von Hahn und Krüger verteidigte Kiwa im Mittelblock derart geschickt, dass die Gäste nicht mehr zittern mussten. Mit Blick auf den Kampf um den sechsten Platz betont Cojocar: „Das Fundament steht, aber wir müssen weiter bauen.“
Fritzlar: Gürbig, Küllmer - Stockschläder 3, Reimbold, Ahrend 5/1, Israel, Puntschuh 2, Berk 5, Kauffeld, Kiwa 3/1, Hahn 4, Krüger 2.
SR: Henker/Schirmacher; Z: 60; Siebenmeter: 5/5:2/3; Zeitstrafen: 6:8-Minuten
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Sebastian Schmidt
Das ist ein wichtiges Signal im Endspurt der 3. Liga, Staffel C: Die Handballerinnen des SV Germania Fritzlar können auch kommende Saison auf ihre drei größten Talente bauen.
Fritzlar – Hannah Berk und Melina Hahn als bereits beste Torschützinnen sowie Paulina Kauffeld bleiben dem Team von Trainer Lucky Cojocar erhalten. Allen voran hat sich Linkshänderin Berk zu einer der besten Außen der Staffel gemausert und ist mit 73/1-Treffern 20. der Torjägerliste. Die Tempogegenstoßspezialisten, die auch im Rückraum eingesetzt wird, hat bis 2024 unterschrieben. Ebenso für zwei weitere Jahre – also zumindest bis zum Ende ihrer Schulzeit – vereinbart ist die Verlängerung mit Melina Hahn. Die 17-Jährige, die auch in der B-Jugend für die HSG Baunatal spielt, ist mit 52 Treffern und großem Einsatzwillen schon mehr als eine Alternative im Rückraum.
Als Dritte im Bunde bleibt Paulina Kauffeld an Bord, womit inklusive Neuzugang Anne Kühlborn (Eintracht Böddiger) bereits elf Kaderplätze fix sind für die kommende Spielzeit. Die 16-jährige Kauffeld sammelt derzeit vor allem im Oberliga-Team der Germania Spielpraxis.
© Pressebilder Artur Schöneburg - Artikel HNA Marcel Glaser
Im Kampf um den sechsten Tabellenplatz, der den direkten Klassenerhalt bedeutet, haben die Drittliga-Handballerinnen des SV Germania Fritzlar beim 30:22 (16:14)-Erfolg gegen den Königsborner SV einen wichtigen Heimsieg eingefahren.
Fritzlar - „Es war kein schönes Spiel. Aber was zählt sind die zwei Punkte“, sagte SVG-Coach Lucky Cojocar. Bis zum 22:25 (55.) durch KSV-Kreisläuferin Rabea Pein war die Partie noch offen. Dann machte die Germania kurzen Prozess - Chantal Reimbold (2), Xenia Ahrend (2) und Laura Stockschläder sorgten mit einem 5:0-Lauf für die Entscheidung. „Das Ergebnis ist etwas zu deutlich“, befand die Halblinke Reimbold, „aber wir haben eine gute Teamleistung gezeigt und in der Abwehr gekämpft.“
Nur zu Beginn tat sich die SVG-Deckung mit dem Gäste-Rückraum etwas schwer, weil die 6:0-Formation mit Luisa Krüger und Maria Kiwa im Mittelblock der Halblinken Melanie Webers zu viel Raum ließ. Einen 5:7-Rückstand (13.) drehten die Domstädterinnen mit einem 4:0-Lauf zum 9:7 (15.). In dieser Phase war vor allem Melina Hahn im rechten Rückraum nicht zu stoppen, zudem traf Kiwa zuverlässig aus dem Spiel und vom Siebenmeterpunkt.
Der Germania gelang es dennoch nicht, die Westdeutschen abzuschütteln. „Wir haben zu viele Fehler gemacht und zu viele Bälle verworfen“, erklärte Cojocar.
Nach Wiederanpfiff geriet die SVG-Offensive allerdings ins Stocken. „Wir haben zu hektisch gespielt“, bemängelte Reimbold. Noch dazu steigerte sich Theresa Jünner im Gäste-Tor und parierte unter anderem einen Siebenmeter von Kiwa. Dennoch konnte der Tabellenneunte aus den Fritzlarer Unzulänglichkeiten kein Kapital schlagen, weil das Team selbst zahlreiche technische Fehler produzierte. Und die Abwehr der Domstädterinnen nun deutlich besser stand und den KSV-Angreiferinnen kaum Chancen ließ. Und wenn doch, dann war die in der zweiten Halbzeit für Lea Gürbig ins Tor gerückte Paula Küllmer zur Stelle. Als sie einen Strafwurf von Pein parierte und Hannah Puntschuh im Gegenzug auf 21:16 (45.) erhöhte, war der Vorsprung erstmals auf fünf Tore angewachsen.
Im Fritzlarer Angriff war es in der zweiten Halbzeit vor allem Reimbold, die Verantwortung übernahm und mutig den Torabschluss suchte. Mit ihrem siebten Treffer setzte die Halblinke den Schlusspunkt zum 30:22-Endstand. Wodurch die Germania vorerst wieder auf den sechsten Tabellenplatz kletterte.
Bilder Artur Schöneburg
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
Der haushohe Favorit wankte, aber er fiel nicht. Und feierte letztlich einen standesgemäßen 32:25 (12:14)-Erfolg, der aber den zähen Widerstand des SVG Fritzlar in keiner Weise widerspiegelte. Der konnte bis zum 23:23 durch Maria Kiwa (47.) von einer Sensation beim Drittliga-Tabellenführer HSG Blomberg-Lippe II träumen, ehe die Bundesliga-Reserve auf der Zielgeraden mit einem 7:0-Lauf zum 30:23 (57.) für klare Verhältnisse sorgte.
Blomberg - Die Trainer Cojocar nicht an einem Sonderlob für seine Schützlinge hinderte: „Meine Mannschaft hat dem Favoriten einen ganz tollen Kampf geliefert.“ Und das „ohne Drei“ (Berk, Krüger, Puntschuh) und mit einem Team, das wegen einiger Corona-Fälle erst zu Wochenbeginn das Training aufgenommen hatte.
Bis zum 9:5 nach 14 Minuten schien dann auch außer Schadenbegrenzung für die Domstädterinnen nichts drin zu sein. Zumal die Jugendnationalspielerinnen der HSG, Leni Ruwe und Nieke Kühne (bis dahin beide drei Tore), schon früh heiß gelaufen waren. „Lucky“ Cojocar ließ sie erst mal gewähren, ehe Melina Hahn die gegnerischen Passwege als Spitze einer 5:1-Deckung effektvoll unterbrach. Und der Fritzlarer Angriff die offensive Abwehr der Gastgeberinnen entschlüsselte. Die Folge: eine 11:10-Führung des Außenseiters (25.) und ein offenes Spiel. Die 14:12-Halbzeitführung schmeichelte dem Spitzenreiter sogar, als Maria Kiwa und Chantal Reimbold in doppelter Überzahl jeweils einen Siebenmeter verwarfen.
Bis zum 18:20 (42.) hatten die quirligen Domstädterinnen stets eine Antwort auf die Blomberger Konsolidierungsversuche. Auch einen 3:0-Lauf der Gastgeberinnen zum 21:20 (44.) steckten sie weg, um dann doch noch dem eigenen Tempo und der Personalnot Tribut zollen zu müssen. Erst in der Schlussphase schnappte die gefürchtete HSG-Deckung zu, wobei Trainer Björn Piontek munter durchwechseln konnte. Dagegen hatte die Germania nach Kiwas dritter Zeitstrafe (50.) nur noch sieben Feldspielerinnen auf dem Parkett.
geschrieben von Lena Alter
Am späten Samstagabend ging es für uns in eine wichtige Partie gegen die HSG Wettenberg. Nach unserem souveränen Sieg die Woche zuvor gegen Spitzenreiter HSG Hoof/Sand/Wolfhagen wollten wir gerne mit einer starken Abwehr an die Leistung anschließen. Das Spiel startete sieben Minuten lang ohne Tor beider Mannschaften, geprägt von guten Abwehrleistungen. Bis zur 13. Minute hielten wir gut stand und knüpften an unsere vergangene Leistung an. Es erfolgte jedoch durch einen 6:0 Lauf der Gastgeberinnen, geschuldet durch zu viele Abwehrfehler, ein starker Einbruch. Sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff konnten wir unser Können nicht abrufen. So ging es mit einem Stand von 15:10 in die Halbzeitpause. Doch auch nach der Pause konnten wir den Abstand der Gastgeberinnen nicht aufholen. Zu viele Fehlwürfe und eine instabile Gesamtleistung führten zu einem verdienten Sieg der gastfreundlichen Gegner (27:17). Jetzt heißt es für uns das Spiel abzuhaken und positiv auf das letzte Heimspiel gegen den TV Hüttenberg zu blicken.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Sebastian Schmidt
Die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof machen 2022 da weiter, wo sie 2021 aufgehört haben: Denn ebenso wie beim 30:24 im Topspiel gegen den TV Hannover-Badenstedt brillierte das Team von Trainer Dragos Negovan im Derby in der Dom- und Kaiserstadt. Durch den 33:22 (17:7)-Triumph beim SV Germania Fritzlar verwertete Kirchhof zudem die Vorlage des Vortags.
Fritzlar –Da hatte Konkurrent LiT Tribe gegen den BVB II mit 24:30 gepatzt, so dass die SG 09 nun wieder alle Trümpfe im Aufstiegsrennen in der eigenen Hand hält. „Die Mannschaft glaubt an sich und spielt sich immer besser ein“, stellte Teammanager Berthold Denk lobend für Kirchhof fest. Nur beim 1:0 durch das erste Tor von Maria Kiwa lag Fritzlar vorn (1.).
Danach beseitigte das Team von Trainer Dragos Negovan mögliche Zweifel an einer Überraschung in Rekordzeit. Da türmte sich die Deckung um Greta Kavaliauskaite, Deborah Spatz und Angela Cappellaro zu einer „Grünen Wand“ auf, an der die Gastgeberinnen hilflos abprallten. „Wir hatten keine erste Welle, keine zweite Welle und insgesamt keine Chance“, zollte SVG-Coach Lucky Cojocar der Leistung der Gäste Respekt.
Hinter diesem zweitliga-tauglichen Trio war es ein Leichtes für Aleksandra Orowicz, den Vergleich im Tor mit allein acht lockeren Paraden bis zur Pause für sich zu entschieden. Ganz bitter verlief das Derby für Fritzlars Kapitänin Lea Gürbig, die keine Hand an die Bälle bekam. Glänzend in Szene gebracht von der umsichtigen und immer konstanter werdenden Spielmacherin Frida Nygaard Ulrichsen gaben Rückraumspielerin Spatz und Kreisläuferin Cappellaro auch im Angriff den Ton an. Die Treffer von Spatz zum 5:2 (8.), 8:3 (14.) und 13:6 (19.) waren wegweisend. Zogen der Germania den Stecker. Lediglich in der B-Note gab es einen Abzug für die Gäste, weil die Zwillinge Alma und Agustina Jaèn Loro zu viel Theater aus ihren Zweikämpfen machten.
Leicht noch höher hätte der Vorsprung für die SG ausfallen können, wenn es nicht auch bei Spatz etwas „gemenschelt“ hätte. Denn die 22-Jährige ließ einen Siebenmeter liegen (25.) und traf ebenso wie Nygaard Ulrichsen noch vor der Pause nur den Pfosten. Mit zehn Treffern Differenz beließ es Kirchhof anschließend und war beim neunten Derby-Erfolg im 14. Vergleich noch souveräner als beim 30:22 im Hinspiel. Das nutzte Coach Negovan, um allen Akteurinnen Spielpraxis zu verschaffen.
Fritzlar: Gürbig (0/17), Küllmer (5/16) - Dietrich 4, Reimbold 3, Ahrend 2, Israel, Puntschuh 1, Berk 4, Kauffeld, Kiwa 5/1, Hahn 2, Krüger 1 , Merck.
Kirchhof: Ritter (2/5), Orowicz (9/17) - Nygaard Ulrichsen 6, Pandza 1, Harder, Evjen 1, Cappellaro 4, Alma Jaèn Loro 2, Kavaliauskaite 4, Spatz 9/2, Agustina Jaèn Loro 2, Koltschenko, Sauerwald, Plümer 2.
SR: Levermann/Rietenberg (Neustadt/Lage). Z: 224 (ausverkauft). Siebenmeter: 1:1:2/3. Zeitstrafen: 6:4-Minuten.
Bilder Beate Möller
© Pressebilder Artur Schöneburg - Artikel HNA Marcel Glaser
In der 57. Minute war der Jubel unter den Spielerinnen des Handball-Oberligisten SV Germania Fritzlar besonders groß. Denn Spielmacherin Hannah Grothnes hatte mit ihrem 13. Treffer trotz eigener Unterzahl gerade auf 31:26 gestellt. Und damit auch die allerletzten Zweifel am 32:26 (17:17)-Coup der Germania über den Spitzenreiter HSG Hoof/Sand/Wolfhagen beseitigt.
Fritzlar – „Heute habe ich mich mehr getraut“, sagte die SVG-Regisseurin, die noch vor einer Woche im Derby gegen Kirchhof II eine tragische Figur abgab und nach nur vier Minuten eine umstrittene Rote Karte sah. Gegen den Tabellenführer schien die 22-Jährige besonders motiviert. Von Beginn an war die SVG-Regisseurin kaum zu halten, narrte die Gäste-Defensive mit ihren Eins-gegen-Eins-Situationen ein ums andere Mal und war auch per Schlagwurf erfolgreich. Dazu traf auch Sarah Oschmann im linken Rückraum zuverlässig.
„Wir haben noch zu viele technische Fehler gemacht, aber sind in der Abwehr sicher gestanden. Man sieht, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte SVG-Trainerin Susanne Bachmann. In der 6:0-Deckung waren es vor allem Paulina Kauffeld und Anna Holeczy, die der Defensive Stabilität verliehen. Gerade im Positionsangriff fiel den Gästen wenig ein. Und das gefürchtete Tempospiel unterbanden die Domstädterinnen durch ein gutes Rückzugsverhalten konsequent.
Dazu war in der ersten Hälfte Maren Dasenbrock im Tor ein sicherer Rückhalt, während nach Wiederanpfiff die A-Jugendliche Lisa Clobes im SVG-Gehäuse entscheidende Akzente setzte. „Jeder war sofort da“, konnte Grothnes mit Fug und Recht behaupten. So etwa auch Kreisläuferin Marleen Krause, die nach ihrer langen Verletzungspause erst ihr drittes Oberliga-Spiel absolvierte. Oder gerade in der Anfangsphase Lena Alter, die konsequent von Rechtsaußen traf. SVG-Trainerin Bachmann sah auch deshalb „eine sehr gute Mannschaftsleistung“.
Dennoch verlief die Partie lange Zeit ausgeglichen. Nina Albus und Grothnes mit einem Doppelschlag warfen für die Germania beim 29:24 (51.) erstmals eine komfortable Führung heraus. Auch, weil gegen die überragende Hannah Grothnes an diesem Tag kein Kraut gewachsen war.
Fritzlar II: Dasenbrock (9 Paraden/20 Gegentore), Clobes (7/7), Virag – Grothnes 13, Alter 4, Hofmann, Ködel, Albus 4/2, Krause 1, Wenner, Kauffeld 1, Oschmann 5, Holeczy 4, Bücker.
Hoof: Sawyer (6/21), Weinrich (3/11) – Ritter 1, Immelnkämper, Lubach 6, von Dalwig 1, Willer 2, Frankfurth 2, Eichhofer 1, Bittdorf 3/1, Bänfer 2, Happe 7/2, Neurath, Chmurski 2.
Siebenmeter:
2/2:3/4. Zeitstrafen:
12:4-Minuten.
© Pressebilder Richard Kasiewicz - Artikel HNA Marcel Glaser
Das Derby zwischen den Oberliga-Handballerinnen der SG 09 Kirchhof II und der Drittliga-Reserve des SV Germania Fritzlar war ein echter Handballkrimi. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussminute, als Kirchhofs Spielmacherin Frida Nygaard Ulrichsen zum 20:18 (12:8)-Endstand alles klar machte.
Melsungen – „Es war ein sehr schweres Spiel. Wir haben Fritzlar nicht so aggressiv erwartet“, sagte SG-Coach Martin Denk und ergänzte: „In der Deckung habe wir wieder gut gestanden, aber im Angriff zu wenig Tore gemacht“. Das lag vor allem an der überragenden Torfrau Maren Dasenbrock, die allein 21 Bälle parierte und die Kirchhoferinnen förmlich zur Verzweiflung trieb. Dank ihrer Paraden hielten die stark ersatzgeschwächten Domstädterinnen die Partie lange offen.
Dabei kam es für die Fritzlarerinnen zu Beginn der Begegnung gleich knüppeldick, denn Spielmacherin Hannah Grothnes kassierte nach einer unglücklichen Aktion gegen Kirchhofs Marie Herwig die Rote Karte (4.). Allerdings schien der Platzverweis die Gäste aufzurütteln, denn Lena Alter verkürzte mit einem Doppelschlag auf 2:3 (8.). Kirchhof gab über 5:2 (14.) und 8:5 (22.) aber zunächst den Ton an.
„In der Abwehr haben wir eine bärenstarke Leistung gezeigt und auch Maren hat stark gehalten“, lobte Susanne Bachmann. Der SVG-Trainerinnen gingen die Alternativen jedoch zunehmend aus: So rückten die beiden gelernten Außen Nina Albus und Anna Holeczy mitunter in den Rückraum. „Wir hatten keine Möglichkeiten mehr und mussten Spielerinnen auf Positionen einsetzen, auf denen sie noch nie gespielt haben“, sagte Bachmann. Im Angriff glänzte erneut die erst 16-Jährige Paulina Kauffeld, die zuvor noch mit der Oberliga-B-Jugend von Eintracht Baunatal im Einsatz war. Sie übernahm nun Verantwortung und stieß mutig in die Lücken.
So war die Germania nach dem 8:8 (25.) und 15:15 (46.) drauf und dran, die Partie zu drehen. Gegen den kompakten Fritzlarer Defensivverbund fand Kirchhofs Torjägerin Katharina Koltschenko kaum ein Mittel. Dafür übernahm Nygaard Ulrichsen das Zepter. Auch Kim Sophie Jacob am Kreis setzte einige Akzente. Und in den entscheidenden Phasen war Lisa-Marie Rehbein im SG-Tor zur Stelle, die zwei Gegenstöße von Holeczy und Merle Bücker parierte.
Kauffelds fünfter Treffer zum 17:17 (54.) war der Auftakt zu einer spannenden Schlussphase. In den entscheidenden Aktionen versagten Fritzlar aber die Nerven, während sich im Gegenzug Nygaard Ulrichsen auf der rechten Seite durchsetzte und mit ihrem sechsten Tor für die Entscheidung sorgte.
Kirchhof II: Ritter (4 P./7 GT.), Rehbein (13/11) – Nygaard Ulrichsen 6/2, Kliebisch, Herwig, Seifert, Koltschenko 1, Jacob 3, Al. Jaen Loro 8/2, Sauerwald 2, Borgolte, Ag. Jaen Loro.
Fritzlar II: Dasenbrock (21/20), Clobes (bei zwei Siebenmetern, 1/1) – Schmidt, Alter 4, Ködel 4, Albus 2/2, Krause, Wenner, Kauffeld 5, Holeczy 2, Bücker 1.
Siebenmeter: 4/6:2/3. Zeitstrafen: 2:4-Minuten. Rot: Grothnes (4., Foulspiel).
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Das Derby in der Handball-Oberliga der Frauen war eine klare Angelegenheit. Mit 37:25 (16:10) setzte sich die Drittliga-Reserve des SV Germania Fritzlar gegen Schlusslicht TSV Eintracht Böddiger durch.
Fritzlar – Die Domstädterinnen, die auch in der kommenden Saison von Susanne Bachmann und Jule Schmude betreut werden, kletterten damit auf den fünften Tabellenplatz. Bis zur 24. Minute sah es allerdings nicht danach aus, dass die Germania derart klar triumphieren würde. Denn Fritzlar leistete sich in der Offensive zu viele technische Fehler und attackierte in der Abwehr TSV-Torjägerin Anne Kühlborn zu spät. Über 4:4 (8.) und 9:9 (19.) verlief die Partie zunächst ausgeglichen, wobei Böddiger noch zwei Gegenstöße und einen Siebenmeter vergab.
„Wir haben in der ersten Halbzeit gut mitgehalten“, sagte Eintracht-Trainerin Rocsana Negovan. Vor allem Kühlborn war kaum zu stoppen und erzielte allein acht Treffer in der ersten Hälfte. Dann aber brach die Eintracht ein. Weil die 6:0-Deckung mit Kühlborn und Sina Dieling im Mittelblock die quirlige SVG-Spielmacherin Hannah Grothnes nie in den Griff bekam. Und Paulina Kauffeld für Anna Ködel auf Halbrechts rückte. Und die erst 16-Jährige überzeugte nicht nur in der Offensive, wo sie oftmals nur mit einem Foul zu bremsen war und allein drei Strafwürfe herausholte. „Paulina hat das sehr gut gemacht und vor allem in der Abwehr überragend gespielt“, lobte SVG-Trainerin Susanne Bachmann das Talent.
Während die Eintracht im Positionsangriff Probleme offenbarte, standen die Gastgeberinnen nun in der Abwehr sicherer. Zudem zeigte Maren Dasenbrock im Tor erneut eine starke Partie – und bediente mit ihren Gegenstoßpässen mustergültig Hannah Grothnes sowie Lena Alter. Die SVG-Handballerinnen kamen nun richtig in Fahrt und konterten die Felsbergerinnen über die erste und zweite Welle aus. Bis zur Pause zog das Bachmann-Team auf 16:10 davon. Nach Wiederanpfiff führte Fritzlar II über 20:11 (36.) und 24:12 (39.) die Entscheidung herbei. „Böddiger hat konditionell abgebaut, während wir noch Gas geben konnten“, sagte SVG-Trainerin Bachmann.
Bei den SVG-Handballerinnen feierte Marleen Krause nach langer Verletzungspause ihr Oberliga-Debüt. Und traf prompt zum 32:19 (53.). Bei den Edertalerinnen sorgten Lena Brenzel und Selina Berger für Ergebniskosmetik.
Fritzlar II: Clobes (2 Paraden/7 Gegentore), Dasenbrock (14/18), Virag – Grothnes 10/1, Schmidt, Alter 5, Ködel 1, Albus 2/2, Krause 1, Holeczy 2, Kauffeld 4, Oschmann 4, Werner 5, Bücker 3.
Böddiger: Dippel (4/24), Mattern (9/13) – Berger 3, Theis 1, Brenzel 4, Dieling 1, Eren 2/2, Hasper 3, Eberhardt, Kühlborn 10, Gondermann 1, Springer, König.
Siebenmeter:
3/4:2/3. Zeitstrafen:
keine.
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Die Kapitänin bleibt an Bord, eine der dienstältesten Feldspielerinnen ebenso: Lea Gürbig und Lena Dietrich haben ihre Verträge bei Handball-Drittligist SV Germania Fritzlar vorzeitig bis 2023 verlängert.
Fritzlar – „Lea ist fürs Klima in der Mannschaft eminent wichtig. Auf sie ist jederzeit Verlass“, lobt Abteilungsleiter Steffen Schmude die Torfrau, die seit 2015 in der Domstadt pariert. Gürbig kam von der HSG Baunatal nach Fritzlar und spielte zunächst bis 2017 hauptsächlich im Juniorteam in der Landesliga. Seit dieser Saison ist die 27-Jährige Kapitänin und bildet mit der aufstrebenden Paula Küllmer, deren Vertrag im Sommer bis 2024 verlängert wurde, ein absolut solides Drittliga-Gespann.
Nach Trainer Lucky Cojocar (bis 2024) und Rückraumspielerin Maria Kiwa (2023) sorgt zudem Lena Dietrich für Kontinuität in der Domstadt. Die 27-Jährige war 2015 vom Oberligisten Eintracht Böddiger gekommen und geht somit im Sommer in ihre achte Saison bei der Germania. Aktuell traf sie in elf Einsätzen 34 mal. „Lena überzeugt seit Jahren mit Leistung und ist auf Linksaußen unangefochten unsere Nummer eins“, erklärt Schmude.
Und nimmt in den kommenden Tagen weitere Gespräche zu möglichen Vertragsverlängerungen auf. Denn nach dem größten Umbruch der Vereinsgeschichte im vergangenen Jahr soll die Mannschaft nach dieser Spielzeit im Kern zusammenbleiben und nur punktuell verstärkt werden.
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Bei Handball-Drittligist SV Germania Fritzlar ist die wichtigste Personalie geklärt. Und das sogar langfristig. Trainer Lucky Cojocar hat seinen Vertrag bis 2024 verlängert.
Fritzlar – „Lucky ist das Beste, was unserem Verein passieren konnte. Er ist sportlich derjenige, der die Marmelade wiegt“, lobt Teammanager Steffen Schmude den 51-Jährigen, der im Januar 2018 als Nachfolger für Viktoria Marquardt verpflichtet wurde. Nach dem dritten Platz 2018, dem zweiten Rang 2019 und der Meisterschaft in der Ost-Staffel 2020 ist er aktuell mit der Germania als Tabellenfünfter auf Kurs vorzeitiger Klassenerhalt.
Cojocar stammt aus Hermannstadt in Siebenbürgen. Mit 17 Jahren debütierte er in der Nationalmannschaft und wurde bei der U 21-WM in Athen mit Rumänien Sechster. Als Rückraumspieler holte er mit Steaua Bukarest zwei nationale Meistertitel, gewann zweimal den Pokal, erreichte zweimal das Halbfinale im EHF-Pokal und wurde dank seiner gefürchteten Schlagwürfe 1997 Torschützenkönig in der 1. Liga seines Heimatlandes.
In Deutschland war Cojocar zunächst bis 2006 Spielertrainer bei der SG Anspach. Über die HSG Sulzbach/Leidersbach (2007/2008), HSG Bensheim/Auerbach (2008-2010) und HSG Kleenheim (2006/07 und 2011-2017) fand der A-Lizenz-Inhaber den Weg nach Fritzlar und pendelt seitdem mehrmals pro Woche aus seiner Wahlheimat Neu-Anspach im Hochtaunuskreis in die Domstadt. Ein enormer Aufwand, den er gerne weiter betreibt. „Mit Spaß ist alles einfacher. Und mir macht es unheimlich Spaß, den Umbruch weiter zu gestalten und der Mannschaft zu helfen“, betont der Handball-Lehrer.
Mehr denn je gilt der Fokus auf junge Spielerinnen aus der Region. Diese sollen über Handballcamps, Jugendfördertraining, die neue A-Jugend und das Juniorteam an das Drittliga-Niveau unter der Federführung Cojocars herangeführt werden. „Wir machen das Beste aus unseren Möglichkeiten“, sagt der Mann, der sich bis 2024 an Fritzlar gebunden hat.
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Der Siegeszug des SV Germania Fritzlar ist jäh gestoppt worden: Beim Hannoverschen SC unterlag der heimische Handball-Drittligist nach vier Siegen in Folge mit 25:29 (14:13) und kassierte einen Nackenschlag im Kampf um den Klassenerhalt der kurzen Weihnachtspause.
Hannover – Ehe die Domstädterinnen am 6. Januar wieder ins Training einsteigen, ist der Vorsprung auf die bedrohte Zone auf vier Punkte geschmolzen. 22 Minuten lang sah es indes gut aus für die Gäste. Da stand die Deckung stabil und im Angriff trafen besonders die Außen nach Belieben. Hannah Berk (rechts) und Lena Dietrich (links) sorgten mit jeweils vier Toren für eine 12:8-Führung. „Dann haben wir unnötige Fehler gemacht und den Gegner aufgebaut“, ärgerte sich SVG-Trainer Lucky Cojocar.
Dessen Team ließ sich in einer zunehmend zerfahrenen Partie aus dem Konzept bringen. Viele Zeitstrafen auf beiden Seiten waren die Folge. Hannover glich zum 13:13 (29., Michelle Schäfer) aus und bog mit einem 5:0-Zwischensprint auf 19:15 davon (42., Marie Seidler). Dabei kassierte Fritzlar einen Wirkungstreffer, den es nicht verkraftete. Besser gesagt: Spielmacherin Luisa Krüger bekam einen Schlag in den Magen und wurde auf Anraten von Physiotherapeutin Selina Langhorst fortan nicht mehr eingesetzt.
Das hatte weitaus mehr Konsequenzen für die Domstädterinnen als für Hannover, das nach der Roten Karte gegen Paula Abel nach ihrem Foulspiel an der Spielmacherin verzichten musste (39.). „Unsere Angriffe wurden zu lang. Wir hätten noch ewig spielen können, aber es war einfach nicht unser Tag“, erklärte Cojocar, dessen Mannschaft am Ende mit der offensiven 5:1-Deckung der Gastgeberinnen nicht zurecht kam. Schon zuvor schindete die 6:0-Abwehr Hannovers Eindruck und schob immer wieder mit zwei Spielerinnen effizient raus.
Angetrieben von Regisseurin Seidler (7 Treffer) und der überragenden Torfrau Antonia Rotzoll enteilte der HSC auf 28:21 (57.). Bis dahin gelangen der Germania nach der Pause nur sieben Tore.
Fritzlar: Gürbig, Küllmer - Dietrich 5, Stockschläder, Reimbold, Ahrend 2, Israel, Puntschuh 2, Berk 5, Kauffeld, Kiwa 7/4, Hahn 3, Krüger 1.
SR: Dux/Follmert (Lemgo/Schlangen). Z: 50.
Siebenmeter: 4/5:4/6. Zeitstrafen: 16:12-Minuten. Rote Karte: Abel (39., dritte Zeitstrafe, Hannover).
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Da ist der vierte Sieg in Folge: Handball-Drittligist SV Germania Fritzlar gewann mit 30:21 (12:11) bei der Ibbenbürener Spvg 08 und zog nach Pluspunkten sogar mit dem heimischen Rivalen SG 09 Kirchhof gleich. Allerdings brannten die Gäste dabei kein Feuerwerk ab.
Ibbenbüren – „Unser Sieg war glanzlos und ist zu hoch ausgefallen“, gab SVG-Coach Lucky Cojocar unverblümt zu. Dessen Team stand zunächst gut in der Abwehr und legte über 4:0 (9.) eine 6:1-Führung vor (13.), die die erst 16-Jährige Melina Hahn (3), Hannah Berk an ihrem 18. Geburtstag (2) und Maria Kiwa ermöglichten. Allerdings fehlten Fritzlar zunehmend Ideen gegen die offensive Abwehr Ibbenbürens. Zudem ließ die Germania vier von fünf Tempogegenstößen vor der Pause liegen.
In nur neun Minuten schlossen die Gastgeberinnen angetrieben von Rückraumspielerin Theresa Beermann zum 7:7 auf (22.). Als dann ein technischer Fehler im Gegenstoß dazu führte, dass Ibbenbüren durch Hannah Schoppe zur Halbzeit (11:12) auf Tuchfühlung blieb, war eine kleine Kabinenpredigt fällig: „Wir waren nicht präsent genug und die Mädels wussten, dass sie schlecht gespielt haben“, erklärte Cojocar. Und konnte sich an einer Leistungssteigerung erfreuen.
Rückraumspielerin Kiwa ging nun auch als Torschützin voran und war mit drei Treffern maßgeblich am vorentscheidenden 7:1-Lauf zum 19:11 (39.) beteiligt. Möglich allerdings nur, weil die eingewechselte Kreisläuferin Hannah Puntschuh geschickte Sperren stellte und die „Drecksarbeit“ verrichtete: „Das ist die beste Puntschuh, die ich kenne. Wir sind heilfroh, dass sich Hannah noch einmal so ins Zeug legt und zur Verfügung stellt“, lobt der Coach seine erfahrenste Spielerin, deren Status sich von „Stand-by“ zu „unverzichtbar“ verändert hat.
Da zudem Paula Küllmer über 60 Minuten ein solider Rückhalt war und die eingewechselten Chantal Reimbold sowie Laura Stockschläder, deren Schwester Johanna erfolgreich mit Deutschland in die WM gestartet ist, konsequent trafen, geriet der Auswärtssieg nicht mehr in Gefahr.
Fritzlar: Gürbig, Küllmer - Dietrich 1, Stockschläder 3, Reimbold 4, Israel, Puntschuh 3, Berk 4/1, Kauffeld, Kiwa 5/1, Hahn 6, Krüger 4/2.
SR: D. Adam/S. Adam (Hofgeismar). Z: 85. Siebenmeter: 6/8:4/5. Zeitstrafen: 6:4-Minuten. (Sebastian Schmidt)
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© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
Den dritten Sieg in Folge landete Handball-Drittligist Germania Fritzlar beim 30:24 gegen die Bundesliga-Reserve des BV Borussia Dortmund.
Fritzlar – Schach und Handball haben eigentlich wenig gemein. Schließlich ist das eine ein körperloser Sport, während es bei dem anderen physisch bisweilen heftig zur Sache geht. „Lucky“ Cojocar spielt gerne Schach. Am Brett und auf der Trainerbank des heimischen Handball-Drittligisten SV Germania Fritzlar. Und hat dann doch einige Gemeinsamkeiten entdeckt.Etwa die: „Du musst schon mal eine Position opfern, wenn du ein Spiel gewinnen willst.“
Gegen den BVB Dortmund II opferte er nach der Pause die Kreisläuferposition, weil seine Schützlinge mit der gegnerischen 5:1-Deckung überhaupt zurecht kamen und drauf und dran waren, ihren Vorsprung zu verspielen. „Taktisch genau die richtige Antwort“, lobte Gäste-Coach Tobias Fenske seinen Kollegen. Und der Schlüssel zum letztlich ungefährdeten 30:24 (15:10)-Sieg der Domstädterinnen.
Cojocars Hauptfigur für seinen taktischen Kniff war Melina Hahn. Die rückte vom Kreis in den Rückraum, um dann wie auf der anderen Seite Chantal Reimbold dynamisch in die Lücken der BVB-Abwehr zu stoßen. „Wir haben Überzahl geschaffen und dann gut abgeräumt“, erklärte Melina Hahn das Erfolgsrezept, mit dem die beiden Youngster im Alleingang die Germania wieder auf die Siegerstraße warfen, nachdem die tapferen Westdeutschen auf 17:15 (36.) herangekommen waren. Dreimal Hahn und dreimal Reimbold sorgten danach für Entwarnung in Form einer 23:18-Führung (48.).
Gegen Ende, als dann auch deren Nebenleute trafen, wie sie wollten, war‘s fast wie am Anfang. „Die nehmen sie ja richtig auseinander“, mutmaßte ein entzückter Fritzlarer Fan auf der Tribüne angesichts eines 10:3-Traumstarts nach 14 Minuten. Die überragende Torfrau Paula Küllmer hatte früh ihren Kasten zugenagelt, was ihr auch dadurch erleichtert wurde, dass ihre quirligen Vorderleute den BVB-Rückraum immer wieder zu Notwürfen zwangen. Nach Ballgewinnen lief dann ein Konter nach dem anderen Richtung Dortmunder Tor.
Das konnte natürlich nicht so weiter gehen. Zumal bei der Bundesliga-Reserve nun die erfahrene Anne Müller die Zügel in die Hand nahm, die SVG-Talente etwas überdrehten und ihre Leichtigkeit im Abschluss einbüßten. Auch weil die vorgerückte Lotte Iker den Spielaufbau der Gastgeberinnen empfindlich störte. Da war dann der Schachspieler Cojocar gefragt. Und spielte genau den richtigen Zug.
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© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Marcel Glaser
Die Oberliga-Handballerinnen des SV Germania Fritzlar II haben den zweiten Saisonsieg eingefahren. Mit 19:17 (11:11) bezwang das Team von Trainerin Susanne Bachmann die HSG Wettenberg.
Fritzlar – Die Domstädterinnen erwischten den besseren Start und führten mit 3:0 (5.), ehe die Mittelhessinnen mit einem 5:0-Lauf zum 5:3 (13.) konterten. In der Folge entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Erst als Nina Albus und Hannah Grothnes auf 16:14 (47.) stellten, hatte sich die Germania wieder einen knappen Vorsprung erspielt. Herausragend dabei Maren Dasenbrock im Tor. „Sie hat ein Top-Spiel gemacht“, lobte Bachmann den Neuzugang.
Die Entscheidung fiel spät. Sarah Oschmann brachte die SVG mit 19:17 (55.) in Führung. Wettenberg gelang es nicht mehr aufzuschließen, weil die für Dasenbrock ins Tor gerückte Bianka Virag zwei Siebenmeter parierte – und damit den Heimsieg festhielt. „In der ersten Halbzeit haben wir eine gute Abwehrleistung gezeigt, in der zweiten Halbzeit war es überragend“, sagte Bachmann.
SVG: Virag, Dasenbrock – Grothnes 4, Icke 1, Alter, Simon, Ködel 1, Albus 7/1, Wenner, Oschmann 4, Werner 2, Bücker.
Siebenmeter: 1/3:5/8. Zeitstrafen: 4:0-Minuten.
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„Das war echt sensationell“, freute sich Lucky Cojocar, der Trainer der Drittliga-Handballerinnen des SV Germania Fritzlar. Weil sein Team einen unbändigen Kampfgeist bewies und dadurch beim starken PSV Recklinghausen einen 24:22 (13:15)-Sieg einfuhr. Den fünften Saisonerfolg, durch den die Domstädterinnen den fünften Tabellenplatz festigten.
Recklinghausen – „Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, aber am Schluss haben wir Nerven gezeigt“, sagte PSV-Coach Daniel Schnellhardt. Denn die Gastgeber bestimmten die Partie, steckten auch eine Rote Karte gegen Linksaußen Leonie Schönhuber nach Foul an Hannah Berk weg und lagen über 4:2 (6.) und 13:7 (18.) stets vorn. Die Gäste hingegen mussten auf Xenia Ahrend verzichten, die beim Aufwärmen umknickte. Nach den Ausfällen der beiden Außen Lena Dietrich und Anna Holeczy rückte zudem Laura Stockschläder aus dem Oberliga-Kader in den Kader.
Fritzlar setzte in der Defensive auf eine 5:1-Formation und bekam gerade in der ersten Hälfte PSV-Torjägerin Lara Janz nicht in den Griff. Besser wurde es in der zweiten Hälfte, weil Chantal Reimbold von Linksaußen in den Rückraum ging. „Das hat uns den Sieg gebracht“, sagte Cojocar. Weil Reimbold fortan kaum zu stoppen war. Maria Kiwa, die bei ihrem Comeback über 60 Minuten ran musste, rückte auf Linksaußen. Und neben Berk auch Melina Hahn im Rückraum Verantwortung übernahmen – und zuverlässig traf.
In der zweiten Hälfte wurde es noch besser. Fritzlar rührte nach Wiederanpfiff in der 5:1-Deckung Beton an. Zudem steigerte sich Paula Küllmer im Tor. „Wir haben alles gegeben und uns in jeden Zweikampf geschmissen“, sagte SVG-Kreisläuferin Hannah Puntschuh. Das 16:15 (35.) durch Luisa Krüger konterten die Gastgeberinnen zwar noch zum 20:16 (42.). Danach aber gab Fritzlar den Ton an. Bis zum 22:21 (55.) durch Viola Klüsener lagen die Westdeutschen vorn, dann sorgten Berk, Reimbold und Krüger für den 24:22-Endstand. „Wir haben in der Abwehr gekämpft und im Angriff diszipliniert gespielt“, lobe Cojocar.
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Diesmal ließ der SV Germania Fritzlar nichts anbrennen. Der heimische Handball-Drittligist spielte Dortmund mit 37:24 an die Wand.
Fritzlar – Es soll ja durchaus Fans des SV Germania Fritzlar gegeben haben, die nach den nach den letzten Heimerfahrungen mit dem Handball-Drittligisten erwogen, zum nächsten Heimspiel gegen den ASC Dortmund erst zum Ende der ersten Hälfte in der KHS-Sporthalle zu erscheinen. Sie hätten einiges verpasst. Statt des zuletzt üblichen Fehl- nämlich einen Turbostart der Cojocar-Schützlinge, womit sie früh den Grundstein um souveränen 37:24 (17:7)-Erfolg legten.
„Diesmal waren wir von Anfang an voll da“, freute sich Xenia Ahrend. Für die ersten beiden Treffer brauchten die Gastgeberinnen weniger als zwei Minuten. Und weil danach Hannah Puntschuh zweimal aus aussichtsreicher Position nur den Pfosten traf, schmeichelte die 4:2-Führung (8.), erzielt von der agilen Rückrauspielerin selbst, den Dortmunderinnen noch. Der SVG-Angriff war gleich auf Betriebstemperatur und die Abwehr des Tabellenfünften ein 6:0-Bollwerk, das selbst Top-Torjägerin Annika Kriwat unlösbare Rätsel aufgab. „Es stimmte“, so Trainer Cojocar „alles“: die Aggressivität, das Miteinander beim Verschieben und die Balance beim Attackieren der ballführenden Gegenspielerin.
Dann versuchte es sein Kollege Dirk Niedergriese frühzeitig mit einem 5:1-Defensivsystem - und in der Tat nahmen seine Schützlinge nach und nach den Kampf an. Wie reagierten die Fritzlarerinnen? Sie legten noch eine Schippe drauf, steigerten das Tempo und erstickten mit ihrer unwiderstehlichen ersten und zweiten Welle die Konsolidierungsversuche des Rivalen im Keim.
Vier Tempogegenstöße in Folge führten zu einer 11:4-Führung nach 19 Minuten. Und danach erhöhten die eingewechselte Lisa-Marie Merck und die nicht zu bremsende Hannah Berk gar in Unterzahl auf 14:5. „Wir haben sehr schnell umgeschaltet“, freute sich „Lucky“ Cojocar.
Der musste nach 40 Minuten doch noch mal per Auszeit eingreifen. Denn nach dem Wechsel wurde es dank der offenen Deckung des Aufsteigers „wild“. So wild, dass die Germania etwas ihre Linie verlor. „Das hat uns schon etwas überrascht“, gestand die überragende Ahrend.
Ihr Coach brachte sein Team jedoch ganz schnell wieder auf Kurs und Ahrends gezielte Schlagwürfe aus der zweiten Reihe trugen ein Übriges zur Beruhigung des Spiels bei, das fortan wieder an die Kräfteverhältnisse der ersten Hälfte anknüpfte.
Auch weil Fritzlars Spielfreude keine Grenzen kannte, sich neben Ahrend besonders die Youngster Reimbold und Berk in der Offensive kunstvoll austobten. Keine Frage, es lief bei den Domstäderinnen. Und diesmal von Anfang an.
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© Artikel HNA Sebastian Schmidt
Die SG 09 Kirchhof hat’s drauf. Kann Derbys gewinnen und das durchaus souverän. Nach dem Nachbarschaftsduell in der 3. Liga gewannen die Löwinnen auch den Vergleich der zweiten Mannschaften in der Handball-Oberliga.
Fritzlar – Durch das 21:14 (11:5) beim SV Germania Fritzlar II führt die SG 09 Kirchhof II die Tabelle nach zwei Siegen punktgleich mit der HSG Hoof/Sand/Wolfhagen an. „Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen“, lobte SG-Coach Martin Denk sein Team. Vor allem von der Abwehrleistung zeigte er sich angetan. Da harmonierten Katharina Koltschenko und Agustina Loro Jaén im Mittelblock, verteidigten auf Halb Marie Sauerwald und Marie Herwig souverän. Derart konsequent, dass Fritzlar 17 Minuten lang kein Treffer gelingen wollte. Mehr noch. Nach dem 3:2 durch Lena Alter (8.) warfen die Gastgeberinnen in dieser Phase nur dreimal aufs Tor, ehe Laura Stockschläder den 8:0-Lauf Kirchhofs mit ihrem Treffer zum 4:10 stoppte (25.). Insbesondere Koltschenko war bis dahin nicht zu halten. Und erarbeitete sich ihre Tore durch geschickte Balleroberungen selbst.
„Danach haben wir etwas nachgelassen, ohne Angst haben zu müssen, dass wir nicht gewinnen“, betonte Denk. Fritzlar hatte zunächst wenig zu lachen. Dafür bewiesen die Domstädterinnen Humor. Weil nämlich Merle Bücker beinahe im weißen T-Shirt auf die Platte gelaufen wäre – ehe sie sich ihr Trikot doch noch schnell aus der Kabine zauberte.
Zunehmend ernster meinte es Fritzlar indes in der Deckung. Da wussten Sarah Oschmann und Theresa Mittelblock zu gefallen. Auch die 18-jährige Torfrau Lisa Clobes parierte mehrfach glänzend und hielt sogar einen Siebenmeter von der überragenden Alma Loro Jaén. „Das war eine richtig, richtig gute Abwehrleistung. Wir haben uns ordentlich gewehrt“, lobte SVG-Trainerin Susanne Bachmann, um nicht zu verhehlen, dass sie die Ideen von Hannah Grothnes schmerzlich vermisste, die gegen ihren Ex-Verein kurzfristig wegen Fiebers passen musste.
Die Gastgeberinnen konnten nach dem 6:13 (34., Herwig) immerhin dank der Wurfkraft Oschmanns noch auf 10:14 verkürzen (39.). Mehr war jedoch nicht drin. Denn Kirchhofs Torfrau Lisa-Marie Rehbein, die vor allem beim 8:13 durch Lena Alter aus spitzem Winkel keine gute Figur machte, steigerte sich erheblich. Besonders, als sie beim Gegenstoß gegen Alter zur Stelle war (43.). Auch ihre Mitspielerinnen blieben stabil und hatten noch einen Grund zu feiern: Den Schlusspunkt zum 21:14 setzte nämlich Jugendspielerin Amelie Seifert mit ihrem ersten Tor im Frauenbereich. (Sebastian Schmidt)
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Auch der Rumpfkader von Germania Fritzlar kann‘s. Zeigte es aber nur eine Halbzeit. Gewann gegen LIT TRIBE den zweiten Durchgang (12:9). Doch da für den heimischen handball-Drittligisten die Hypothek des ersten (11:20) zu schwer war, stand am Ende mit 23:29 die dritte Heimniederlage der laufenden Saison zu Buche.
Fritzlar - „Lucky“ Cojocar zeigte sich vor dem Anpfiff, der misslichen Personallage zum Trotz („ohne Fünf“) noch gut gelaunt. Hatte sogar einen Witz über Bayern München auf Lager („Das Pokalspiel in Gladbach war typisch für die Bayern, denn bereits nach 60 Minuten entschieden“). Zur Halbzeit war der SVG-Trainer stocksauer und machte sich in einer deutlichen Pausenansprache seinem Ärger in der Kabine Luft.
Was war passiert? Der mittlerweile chronische Fehlstart, der seiner Mannschaft schon früh realistische Siegchancen raubte. „Wir waren wieder einmal weit weg von den Vorgaben und den Gegenspielerinnen“, beschrieb der Lehrer den Auftritt seiner Schützlinge. Bis zum 2:10 (12.) ging fast nichts, danach wenig. In der Abwehr fehlte jeglicher Zugriff, so dass sich insbesondere Rückraumspielerin Leonie Woebking, die den Ausfall von Top-Torjägerin Ann-Cathrin Kaatze mehr als kompensierte (11 Tore), nach Herzenslust austoben durfte. Zudem liefen die Domstädterinnen der zweiten Welle der Ostwestfälinnen stetig hinterher.
Vom harmlosen Positionsangriff wurde Torfrau Vanessa Fischer frühzeitig warm geworfen. Überhaupt traute sich zunächst nur Xenia Ahrend etwas zu, traf aber nicht. Erfolgreicher war da Hannah Berk mit ihren Durchbrüchen, die allerdings eine lange Anlaufzeit brauchte. Wie Alena Breiding, was indes verzeihlich war. Schließlich war die Rückraumspielerin aufgrund der akuten Personalnot eingesprungen - nach acht Monaten ohne Training.
Ihre Stunde schlug wie die ihrer Nebenleute nach der Pause, als es jedoch schon zu spät war. „Wir haben hinten mehr Druck auf unsere Gegenspielerinnen gemacht und vorne unsere Angriffe besser durchgespielt“, erklärte sie die keineswegs wundersame, sondern fast schon gewohnte Wandlung ihrer Mannschaft. Da war auf einmal Zug und Dynamik in den Offensivaktionen, da konnte sich Torfrau Lea Gürbig in der Schlussphase mehrfach auszeichnen, weil ihre Vorderleute konsequent für sie arbeiteten. Was dem Gast zwar nicht gefiel, aber auch nicht ins Wanken brachte.
Fritzlars größter Erfolg war eine Auszeit, zu der sich Trainerin Andrea Leiding veranlasst sah, als Chantal Reimbold auf 19:25 (44.) verkürzte. Die wirkte. Dahingehend, dass der Tabellenzweite zumindest diesen Sechs-Tore-Vorsprung ohne Stress ins Ziel brachte. Was den Gastgeberinnen noch mal ihre Sünden der ersten Hälfte verdeutlichte.
Bilder Beate Möller
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Da ist der zweite Auswärtssieg für die Drittliga-Handballerinnen des SV Germania Fritzlar. Ein Glanzstück war’s freilich nicht, vielmehr ein Erfolg der Ausdauer, den vor allem die starken Torfrauen und die jüngeren Feldspielerinnen sicherten. Durch das 28:20 (14:13) bei Schlusslicht VfL Wolfsburg bleibt das Team von Trainer Lucky Cojocar auf Kurs Klassenerhalt.
Wolfsburg – „Wir haben in der ersten Halbzeit nur einen von fünf Tempogegenstößen verwandelt. Das waren zu viele Fehler ohne Bedrängnis und in der Abwehr waren die Lücken zu groß“, kritisierte Cojocar. Dessen Team konnte sich bei Kapitänin Lea Gürbig bedanken, deren Paraden – darunter insgesamt drei gehaltene Siebenmeter – Fritzlar im Spiel hielten. Auch die Vorgezogene Hannah Berk wusste zu gefallen in der 5:1-Deckung, doch dahinter machten es ihre Mitspielerinnen dem Gegner zu leicht. Somit lag der VfL über 4:2 (3.), 7:4 (11.) und 12:10 (25.) stets in Führung.
Doch bei der Germania ist Verlass auf die Jüngsten. Auf die erst 16-Jährige Melina Hahn und die 17-Jährige Hannah Berk. Rückraumspielerin Hahn (3) und Linkshänderin Berk (1) gaben der Partie zum 14:12 (28.) eine erste Wende. Hahn holte zudem auch Siebenmeter raus und gab keinen Ball verloren. „Es ist beeindruckend, wie die Beiden und auch Luisa Krüger vorangehen“, lobte Cojocar seine Vorzeige-Talente. Denn auch die seit Dienstag 20 Jahre alte Krüger findet sich in ihrer neuen Rolle als Spielmacherin immer besser zurecht. Besonders der Spielzug „Ungarn“ (Mitte holt Kreis) klappe schon ordentlich.
Allerdings: Geschlagen gab sich das punktlose Schlusslicht nicht. Angetrieben von der erfahrenen Rückraumkraft Lena Witzke schlug der VfL zum 16:14 (35.) zurück. Und hatte bis zum 19:18 (46.) die Nase vorn. Mit der Umstellung auf eine 6:0-Deckung und dank der souveränen Torfrau Paula Küllmer ließ Fritzlar aber nicht mehr viel zu. Auch Gürbig kam nochmal auf die Platte, hielt einen Strafwurf von Witzke (45.) – und konnte von der Bank die endgültige Wende verfolgen. Ein Doppelschlag von Xenia Ahrend zum 20:19 ebnete den Weg zum 10:1-Lauf, bei dem ihre Mitspielerinnen ihre Kondition ausspielten. Insbesondere die trainingsfleißige Lena Dietrich wusste sich am Ende zu belohnen.
Fritzlar: Gürbig, Küllmer - Dietrich 5, Holeczy, Reimbold 2, Ahrend 5/3, Israel, Puntschuh, Berk 8, Grothnes, Hahn 4, Krüger 4.
SR: Pohlmann/Sense. Z: 125.
Siebenmeter: 5/8:3/3. Zeitstrafen: 14:6-Minuten.
© Pressebilder Kasiewicz - Artikel HNA Marcel Glaser
Die Drittliga-Handballerinnen des SVG Fritzlar haben ihre dritte Saisonniederlage kassiert. Gegen die Bundesliga-Reserve der HSG Blomberg-Lippe II war das Team von Trainer Lucky Cojocar beim 24:32 (12:16) weitgehend chancenlos.
Fritzlar - Dass es an diesem Abend nichts zu holen gab, war bereits früh klar. Nämlich als die Blombergs Leni Ruwe auf 9:1 (13.) erhöhte. „Wir haben die erste Viertelstunde komplett verschlafen“, ärgerte sich SVG-Spielmacherin Xenia Ahrend.
Erst danach kam Fritzlar, das auf Maria Kiwa (Bänderriss im Abschlusstraining) verzichten musste, besser in die Partie. Weil die eingewechselte Melina Hahn mutig ihre Chancen suchte, Ahrend im Rückraum ihre Zurückhaltung ablegte und das Zusammenspiel mit Hannah Puntschuh am Kreis funktionierte. Nun gelangen den Gastgeberinnen auch per Gegenstoß leichte Treffer. Als Luisa Krüger vom Punkt auf 12:13 (27.) verkürzte, war die Partie sogar wieder offen. Doch Nieke Kühne, Mia Ziercke und Leni Ruwe nutzen die folgenden SVG-Fehler aus und trafen zum 16:12-Pausenstand.
Nach Wiederanpfiff gelang es der Germania nicht mehr, zu den Gästen aufzuschließen. „Wir haben gut zusammengespielt, aber uns für unsere Aktionen nicht belohnt“, haderte Ahrend. Die Domstädterinnen erlaubten sich in der Offensive zu viele technische Fehler, die die Bundesliga-Reserve konsequent per Tempogegenstoß bestrafte. „Sie haben schnell gespielt und wir haben kein gutes Rückzugsverhalten gezeigt“, monierte Cojocar.
Oder aber die SVG-Angreiferinnen scheiterten an der gut aufgelegten Aurora Kryeziu im HSG-Tor. „Wir haben in der Abwehr keinen Zugriff, machen zu viele technische Fehler und stehen uns selbst im Weg“, kritisierte Cojocar. Vor allem die überragende Halblinke Leni Ruwe bekam die Germania nie in den Griff. Als die 13-fache Torschützin auf 27:20 (48.) erhöhte, war die Partie entschieden. In der Schlussphase war es Paula Küllmer im SVG-Tor, die mit ihren Paraden noch eine höhere Niederlage verhinderte. „Wir haben nur phasenweise mitgehalten, aber das reicht gegen so einen starken Gegner nicht“, bilanzierte der Fritzlarer Übungsleiter.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
So kann‘s gehen. Da bekommt Handball-Drittligist Germania Fritzlar beim 15:26 (3:16) gegen den TV Hannover-Badenstedt-Vinnhorst eine wahre Lektion erteilt, wird in der erste Hälfte geradezu deklassiert - und steht prompt wieder auf. Nimmt mit 24:19 (11:7) souverän die Hürde beim Königsborner SV und betreibt damit eindrucksvoll die von Trainer Cojocar geforderte Wiedergutmachung.
Unna - „Die Mannschaft hat die richtige Antwort gegeben“, freute sich Trainer Cojocar über den bestandenen Charaktertest. Von Beginn an spürbar angesichts einer „ganz anderen Körpersprache“ und einer entsprechenden „kämpferischen Einstellung“ (Cojocar).
Was auch prompt belohnt wurde: Ein 3:0-Lauf (Kiwa, Krüger, Berk) mündete in eine frühe Fritzlarer 4:1-Führung (9.). Danach fanden die Gastgeberinnen etwas besser ins Spiel, verkürzten durch Rabea Pein (2) und Maike Esterhaus auf 4:5 (16.) heran, doch als die 6:0-Deckung der SVG inklusive einer überragenden Torfrau Küllmer die Zügel nochmals anzog, war‘s um die Unnaerinnen geschehen. Die entsprechenden Ballgewinne in der Abwehr wurden konsequent veredelt, als Luisa Krüger einen erfolgreiche Tempogegenstoß nach dem anderen einleitete oder auch selbst entschlossen einlochte. Die 20-jährige Spielmacherin erzielte drei der fünf Tore zur 10:4-Führung nach 27 Minuten.
Kein Ruhekissen, aber eine solide Grundlage, um den ersten Auswärtssieg der laufenden Saison zitterfrei einzufahren. Denn auch nach dem Wechsel hielten die Domstädterinnen die Konzentration hoch. Der Mittelblock Kiwa/Krüger ließ weiterhin nichts anbrennen, Paula Küllmer arbeitete an ihre Top-Quote von 44 Prozent gehaltenen Bällen, Hannah Berk und Melina Hahn harmonierten prächtig auf der rechten Angriffsseite und Hannah Puntschuh schaffte mit ihren Sperren die nötigen Freiräume für ihre Nebenleute.
Keineswegs selbstverständlich, denn nach Ahrends kurzfristigen Ausfall (krank) musste die Germania - nur noch zu acht - mit ihren Kräften durchaus haushalten. Umso erfreulicher, dass die eingewechselte Chantal Reimbold (3) für die erhoffte Entlastung sorgen konnte.
„Sie hat uns mit ihrer Dynamik noch mal richtig gut getan“, lobte „Lucky“ Cojocar die Rückraumspielerin. Der Auftritt der 21-Jährigen passte ins Bild einer Mannschaft, die aus der vorausgegangenen Schlappe gelernt hatte. Die damit aber auch wohl abgehakt ist.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Ralf Ohm
Der Meisterschaftskandidat der 3. Handball-Liga entpuppte sich als eine Nummer zu groß für Germania Fritzlar. Die Cojocar-Schützlinge waren beim 15:26 (3:16) gegen den TV Hannover-Badenstedt-Vinnhorst chancenlos.
Fritzlar - In der Kabine des TV Hannover-Badenstedt-Vinnhorst wurde schon in der Halbzeit gefeiert. Eine kurze Ansprache des Trainers, ein heftiger Applaus und schon ging‘s wieder raus. Zum beschwingten Warmlaufen für die zweite Hälfte. Nebenan war‘s mucksmäuschenstill. Betretendes Schweigen, das„Lucky“ Cojocar aufhob. „Ihr müsst aufwachen. So dürfen wir uns vor unserem Publikum nicht präsentieren“, lautete der Appell des Coaches des SV Germania Fritzlar.
Der fruchtete. Aus einem „völlig inakzeptablen“ 3:16-Halbzeitstand wurde schließlich eine 15:26-Niederlage, weil seine Schützlinge in der zweiten Hälfte endlich Gas gaben. Und so eine noch höhere Schlappe gegen einen der Meisterschaftsfavoriten der 3. Handball-Liga verhinderten.
„Wir haben uns zusammen gerissen“, erklärte Melina Hahn die Leistungssteigerung. Mit der 16-jährigen auf der Spitze der 5:1-Deckung hatte der SVG-Trainer offensichtlich am richtigen Rädchen gedreht, denn plötzlich stockte der Angriffsfluss des Gastes, wandelte dieser häufig am Rande des Zeitspiels, hielt sich mit den von Saskia Rast verwandelten Siebenmetern über Wasser. Die starke Torfrau Paula Küllmer schob mit ihren Paraden die zweite Welle ihrer Vorderleute an, Hannah Puntschuh konnte sich auf einmal am Kreis durchsetzen.
„Kurzzeitig war der Wurm drin“, bekannte Jana Pollmer, die gebürtige Fritzlarerin und TV-Anführerin. Aber auch: „In Gefahr waren wir nie.“ Nach Puntschuhs Treffer zum 13:18 (50.) ließ sich der Hallensprecher zwar zu einem hoffnungsvollen „Noch fünf“ hinreißen, doch der anschließende 4:0-Lauf der Gäste schaffte dann endgültig klare Verhältnisse. Immerhin: das junge Fritzlarer Team brach nicht ein, sondern entschied die zweite Hälfte für sich (12:10).
Nachdem es vor der Pause vorgeführt worden war. Vornehmlich von der offensiven Hannoveraner Deckung, die mit den Gastgebern Katz und Maus spielte. „Wir haben uns auf viel zu viele Zweikämpfe eingelassen“, beschrieb Trainer Cojocar die fruchtlosen Angriffsversuche seiner Mannschaft. Die mündeten in den ersten 30 Minuten in sechs erfolgeiche Tempogegenstöße des Gastes, so dass die schuldlose Torfrau Lena Gärbig früh ausgewechselt wurde. Seine weiteren limitierten Personalmöglichkeiten hatte Cojocar schon nach 20 Minuten ausgereizt. Ohne dass es besser wurde. Dazu bedurfte es eines Weckrufes in der Pause.
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Sebastian Schmidt
Der Anfang ist gemacht: Die Drittliga-Handballerinnen des SV Germania Fritzlar besiegten zum Auftakt den Hannoverschen SC mit 24:23 (15:11). Und freuen sich nun auf das Derby am kommenden Sonntag bei der SG 09 Kirchhof.
Fritzlar – Es war die letzte Chance. Keine 20 Sekunden mehr zu spielen. Nur noch zwei Pässe, dann musste der Wurf kommen. Auserkoren schien Lisa-Marie Merck. Der Neuzugang, der das Spiel des SV Germania Fritzlar spürbar verbessert. Doch Trainer-Fuchs Lucky Cojocar hatte eine Finte angeordnet. Also passte Luisa Krüger nicht auf Merck, sondern auf Hannah Berk. Und deren Versuch über den Block wurde zum Volltreffer, der den 24:23-Sieg zum Auftakt der 3. Liga über den Hannoverschen SC sicherte.
„Ich war schon nervös und hatte viel Druck. Aber als der Ball dann reinging, war es ein mega Gefühl für uns alle“, sagte die spielentscheidende Linkshänderin, die die Mentalität ihrer Mannschaft herausstellte. Das hohe Tempo, das die Gastgeberinnen gingen und nie einen Zweifel am so wichtigen ersten Heimsieg nach 18 Monaten Zwangspause aufkommen ließen.
„Wir waren dominant. Der Positionsangriff hat schon gut geklappt“, lobte SVG-Coach Cojocar, der zunächst Luisa Krüger auf die Spielmacher-Position beorderte und später Xenia Ahrend, als deren Dienste am Kreis gefragt waren. Lena Dietrich, Ahrend und Berk sorgten für eine schnelle 3:1-Führung (4.). Dazwischen parierte Lea Gürbig einen Siebenmeter von Michelle Schäfer (3.).
Doch nach und nach schlichen sich Fehler ein. Da bekamen die Domstädterinnen vor allem Kreisläuferin Ronja Ridder nicht in den Griff. Leisteten sich Stockfehler. Lagen prompt mit 5:7 hinten (11.). Und hatten Glück, dass die überragende Berk nicht verletzt wurde. Denn die Rechtsaußen wurde beim Wurf in der Luft von Lola Luzie Heublein getroffen. Für die Linkshänderin ging es weiter, die Hannoveranerin musste mit der Roten Karte von der Platte (17.).
Nach 21 Minuten griff Cojocar erstmals ein. Nahm Torfrau Gürbig runter, um dem Team mit der Einwechslung von Paula Küllmer „andere Impulse zu geben.“ Die Option, durch Küllmers Harpunen den Gegenstoß einzuleiten. Was federführend durch Berk und Dietrich gelang. So schien ein 4:0-Lauf zum 14:10 (30.) eine Vorentscheidung.
Doch nach Berks Tor zum 16:12 (32.) wollte Fritzlar plötzlich nichts mehr gelingen. Da kassierten Melina Hahn und Lisa-Marie Merck Zeitstrafen, da verwarf Maria Kiwa einen Siebenmeter und da fiel in zehn Minuten kein Tor. „Wir haben das Spiel unnötig aus der Hand gegeben“, ärgerte sich Cojocar.
Doch dann packte besonders Krüger in der Deckung beherzter zu, schlossen die Gastgeberinnen wieder entschlossen ab, ohne jedoch die wackeren Gäste abhängen zu können. Über 19:15 (45., Krüger), 20:17 (50., Berk) und 23:21 (55., Berk) schmolz der Vorsprung Stück für Stück. Bis er beim 23:23 durch Schäfer (58.) ganz aufgebraucht war. Und guter Rat teuer. Doch die Germania hatte noch eine Finte in petto. Und eine 17-Jährige, die eindrucksvoll vorangeht: Hannah Berk. (Sebastian Schmidt)
Das Schema:
Fritzlar: Gürbig (4 P./9 GT), Küllmer (13/14) - Dietrich 3, Holeczy, Reimbold, Ahrend 3, Puntschuh, Berk 9, Kauffeld, Kiwa, Hahn 2, Krüger 6/3, Merck 1.
Hannover: Rotzoll, Schiwik - Biester 2, Leston 4, Rombach 2/1, Seidler 2, Schäfer 5, Heitmann, Ridder 4, Männich 2, Körner 1, Heublein 1, Bode, Abel, Piontek.
SR: Mühlenberg/Weist. Z: 120.
Siebenmeter: 3/4:1/2.
Zeitstrafen: 4:6 Minuten.
Rote Karte: Heublein (17., Foulspiel).
© Pressebilder Hahn - Artikel HNA Sebastian Schmidt
Hannah Berk ist bei Handball-Drittligist SV Germania Fritzlar auf der ÜberholspurFritzlar – Mit ihrer enormen Geschwindigkeit und Sprungkraft kann sie jederzeit den Unterschied ausmachen. Kurzum: Hannah Berk schickt sich an, mit gerade einmal 17 Jahren ein Gesicht der neuen Mannschaft des heimischen Handball-Drittligisten zu werden. „Ich freue mich, sie zu trainieren. Hannah bringt ein großes Spielverständnis mit, ist im Gegenstoß pfeilschnell und geschickt in der Abwehr“, lobt SVG-Coach Lucky Cojocar die Linkshänderin, die keine Einheit verpasst.
Das ist bemerkenswert, denn für jedes Training muss Berk 90 Minuten extra einplanen, weil sie in Neuenstein nahe Bad Hersfeld lebt. Da sind Mama Kerstin und Papa Frank als Chauffeure bzw. Begleitpersonen gefragt. „Die Rahmenbedingungen sind für mich in Fritzlar bestens. Hier kann ich mich persönlich und spielerisch am besten entwickeln“, betont die Rechtsaußen, die ebenso im rechten Rückraum wirbelt.
Denn auch, wenn sie weiterhin das Ziel hat, sich in der Bundesliga zu beweisen, will sie unbedingt 2022 ihr Abitur schaffen, ehe sie weitere Entscheidungen trifft. Daher sagte sie in den vergangenen Jahren anderen Vereinen ab, die sie nur allzu gern im Internat fördern oder in der Jugend-Bundesliga aufbauen wollten. Geduld ist nun allerdings das Zauberwort, seitdem sie sich Ende 2019 für einen Wechsel zur Germania – zunächst mit Erwachsenenspielrecht, inzwischen fix – entschied. Ihr letztes Jugendspiel für ihren Heimatverein TV Hersfeld endete nämlich nach nur 20 Sekunden. Nach einem bitterbösen Foul mit einer Gehirnerschütterung, die einige Wochen Pause zur Folge hatten.
Am 23. Februar 2020 war es dann soweit. Gut zwei Monate nach ihrem 16. Geburtstag ließ Cojocar sie einen wichtigen Siebenmeter beim Stand von 16:14 in Halle werfen – Berk traf. „Da war ich schon nervös. In der Jugend hatten wir nämlich zwei, drei andere Spielerinnen, die für Siebenmeter zuständig waren“, blickt sie schmunzelnd auf ihre Premiere zurück. Der nur noch zwei weitere Partien mit drei Berk-Treffern und zwei SVG-Siegen folgen konnten, ehe die Pandemie-Pause kam.
Die gesamte Saison 2020/21 hatte die Germania nur einen Einsatz. Das 26:15 in Lumdatal, bei dem die 1,68 m große Linkshänderin mit sechs Treffern glänzte. Nun geht die Dauer-Torschützenkönigin sämtlicher Jugend-Klassen in der Vorbereitung voran. Unterstreicht, dass sie dank ihrem Geschick zu stören ihrem Team in der 5:1-Deckung helfen kann. Möchte sich noch mehr im Eins-gegen-Eins in Szene setzen. So wie es auf höchster Ebene ihr Vorbild Stine Bredal Oftedal tut, die Welthandballerin von 2019 aus Norwegen.
Umgekehrt baut Hannah Berk demnächst auf Unterstützung ihrer Mitspielerinnen. Denn von der Stadt hat sie bislang nur die frisch renovierte Halle gesehen. „Ich würde mir gerne mal Fritzlar zeigen lassen. Schließlich will ich mit der Mannschaft noch einiges reißen.“ (Sebastian Schmidt)
Zur Person:
Hannah Berk (17) wurde in Bad Hersfeld geboren und wuchs in der Gemeinde Neuenstein auf, wo sie weiterhin lebt. Sie ist Teil einer besonders sportlichen Familie. Vater Frank war Deutscher Meister im Zehnkampf. Ihre Geschwister, die Zwillinge Julius und Lena, reifen ebenfalls höherklassig. Julius spielt in der kommenden Saison mit den Fußballern des KSV Baunatal in der C-Jugend-Regionalliga, Lena mit den Handballerinnen des TV Hersfeld in der C-Jugend-Hessenliga. Hannah Berk begann bei den Minis des TV mit Handball, spielte ab der D-Jugend in der Bezirksauswahl, später Hessenauswahl und trainierte ab Januar 2018 beim DHB-Stützpunkt in Bensheim. Für Drittligist Germania Fritzlar spielt sie seit 2020. Sie geht auf der Modellschule Obersberg in Bad Hersfeld in die 12. Klasse.
Nachdem wir im vergangenen Jahr unser Turnier aus bekannten Gründen leider nicht durchführen konnten, waren wir froh, in kürzester Zeit ein so exzellentes Teilnehmerfeld an den Start bringen zu können. Viel schöner war aber noch, dass wir dies unseren treuen Zuschauern präsentieren konnten. Die Nachfrage war sehr groß und was man dann an beiden Tagen geboten bekommen hat, war Handball auf höchstem Niveau. Die ca. 120 Zuschauer pro Tag sollten ihr Kommen nicht bereuen, denn sie wurden mit packenden Spielen und einer gelungenen, hygienekonformenen Organisation für über ein Jahr handballfreie Zeit entlohnt.
In beiden Gruppen wurden die Erstligisten ihrer Favoritenrolle gerecht. In der Gruppe A setzte sich Bensheim/Auerbach souverän gegen Leverkusen, Mainz 05 und dem Gastgeber Germania Fritzlar durch. Mainz 05 unterlag im Kampf um Platz 2 Bayer 04 Leverkusen nur ganz knapp mit zwei Toren. Für die Germania waren diese Gegner leider 1-2 Nummern zu groß, wobei sie im Spiel gegen Leverkusen ihre beste Turnierleistung ablieferte. Zur Pause lagen sie nur mit 2 Toren zurück und auch in der zweiten Halbzeit erspielte man sich einige sehr gute Torabschlüsse, scheiterte aber leider oftmals an der sehr guten Torhüterin von Leverkusen.
In Gruppe B musste der Buxtehuder SV in einem packenden Spiel gegen den Titelverteidiger aus Bad Wildungen all seine Qualität in die Waagschale werfen, um am Ende mit einem 17:14 den Gruppensieg zu erringen. Einen sehr großen Anteil dabei hatte ihre ausgezeichnet aufgelegte Torhüterin, Katharina Filter, die mit einer Vielzahl an Paraden den Sieg sicherte.
In den Platzierungsspielen setzte sich im Spiel um Platz 7 der TuS Lintfort mit 25:10 gegen Fritzlar durch und konnte somit auch noch mit einem Erfolg die Heimreise antreten. Im Spiel um Platz 5 trafen die restlichen beiden Zweitligisten aufeinander. Hier entwickelte sich ein umkämpftes Spiel, dass am Ende Mainz 05 mit 18:17 gegen den Klassenkameraden aus Waiblingen für sich entscheiden konnte. Der Titelverteidiger aus Bad Wildungen wollte im vorletzten Spiel des Turnieres wenigstens noch den 3. Platz erringen. Hier konnte aber Leverkusen eine bessere Leistung abrufen und gewann am Ende mit 18:14 das kleine Finale.
Im Endspiel trafen dann die beiden Gruppensieger aufeinander und es entwickelte sich von Beginn an ein spannendes Spiel, bei dem beide Mannschaften mit vielen gelungenen Aktionen ihren Anteil hatten. Kein Team konnte sich im Verlauf der Partie so richtig absetzen, sodass es Buxtehude erst in den letzten 3 Minuten gelang, einen 2-Torevorsprung gegen Bensheim/Auerbach sich zu erspielen.
Der Turniersieger wurde unmittelbar im Anschluss an die Partie mit dem Wanderpokal vom Landrat des Schwalm-Eder-Kreises ausgezeichnet. Katharina Filter, aus der siegreichen Finalmannschaft, konnte aus den Händen des Bürgermeisters von Fritzlar den Pokal für die beste Spielerin, zu der sie 7 von 8 Trainern/innen der teilnehmenden Mannschaften gewählt hatten, entgegennehmen.
Der SV Germania Fritzlar freut sich jetzt schon auf das kommende Jahr, denn dann wird das Turnier zum 10. Mal ausgetragen und wir würden uns freuen, wenn wir so viele Teilnehmer wie möglich wieder dazu in der Dom- und Kaiserstadt Fritzlar begrüßen könnten.
FOTO: © Richard Kasiewicz
Seit vergangener Woche herrscht bei den hessischen Teams der Handball-Oberliga Klarheit: Die Saison 2020/21 wird annulliert. Allerdings wird es eine Aufstiegsrunde zur 3. Liga geben. Und beim SV Germania Fritzlar II, SG 09 Kirchhof II und TSV Eintracht Böddiger laufen die Planungen auf Hochtouren.
Schwalm-Eder – Frischer Wind weht in der Domstadt, wo künftig eine neue Übungsleiterin den Ton angeben wird. Für Melina Horn, die sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzieht, kommt Susanne Bachmann. Die Ex-Bundesliga-Spielerin ist in Fritzlar keine Unbekannte. Von 2011 bis 2014 trainierte sie das Drittliga-Team der Germania. Im Frühjahr 2013 hatte sie nach dem Rücktritt von Miora Cipaian in Personalunion auch die SVG-Reserve übernommen – und prompt in die Landesliga geführt.
Die frühere Torhüterin ist mit der Mannschaft bestens vertraut. In der Pandemie hatten die Spielerinnen jede Woche einen Laufplan sowie zusätzlich zwei Einheiten Krafttraining per Online-Videokonferenz zu absolvieren. „Das lief richtig gut“, lobt Bachmann ihr Team, das in der kommenden Saison auf den aktuellen Stamm bauen kann.
Kirchhof II könnte um Aufstieg spielen
Die SG 09 Kirchhof II will eine mögliche Teilnahme an der Aufstiegsrunde, über die bis Ende März entschieden sein muss, noch diskutieren. Daneben feilt das Juniorteam am Kader für die kommende Saison. Auch die SG hat sich mit Online-Trainingseinheiten fit gehalten. „Das kann echtes Handballtraining nicht ersetzen“, meint allerdings Kapitänin Kirsten Bänfer. Immerhin: Bänfer und ihren Mitspielerinnen wie Katharina Koltschenko, Marie Sauerwald oder Deborah Spatz bot sich die Möglichkeit, regelmäßig am Training der Zweitliga-Mannschaft teilzunehmen. Eine Chance, die vor allem Spatz mit guten Leistungen in der 2. Bundesliga zurückgezahlt hat. Und dafür nun mit einem Vertrag belohnt wurde (wir berichteten).
Denk hat ein Herz fürs Juniorteam
Offen ist die Zukunft von Trainer Martin Denk. „Wir haben noch keine Gespräche geführt“, sagt der 35-Jährige, der im Dezember das Zweitliga-Team von Gernot Weiss übernahm. Eine klare Präferenz ist allerdings erkennbar: „Jeder weiß, dass mein Herz für das Juniorteam schlägt.“
Die Mannschaft bleibt weitgehend zusammen. Zudem hat die pandemiebedingte Zwangspause den Vorteil, dass langfristige Ausfälle zurückkehren. So stehen die beiden Torhüterinnen Lisa-Marie Rehbein und Alica Schmincke nach überstandenem Kreuzbandriss ebenso wieder zur Verfügung wie Sandra Debus (Schwangerschaft). Allein Elisa Führ (beruflich zurück nach Oldenburg) wird die SG verlassen.
Negovan bleibt Böddiger treu
Beim Oberliga-Urgestein Eintracht Böddiger werden Rocsana Negovan und Katja Frommann das Team auch in der kommenden Saison betreuen. „Die Stimmung in der Mannschaft ist richtig gut und hat auch in der Pandemie nicht gelitten“, erklärt TSV-Trainerin Negovan.
Ob die Eintracht, die sich vergangene Spielzeit nur durch den Corona bedingten Saisonabbruch den Klassenerhalt sichern konnte, auch in der kommenden Spielzeit in Hessens höchster Spielklasse an den Start geht, ist noch nicht entschieden: „Wir werden uns mit der Mannschaft zusammensetzen und gemeinsam entscheiden, ob wir in der Oberliga bleiben wollen.“ (Marcel Glaser)
Quelle: Marko Unger, BSV
Drittligist SV Germania Fritzlar kann auch in der kommenden Spielzeit auf Lena Dietrich und Hannah Berk setzen. Mit diesen beiden Verlängerungen nimmt die zukünftige Mannschaft immer mehr Gestalt an - zur Freude des Sportlichen Leiters, Steffen Schmude: "Denn es ist in den heutigen Zeiten schwer, Zukunftspläne zu entwickeln, da man durch die Pandemie ziemlich fremdgesteuert ist. Deshalb freut mich das umso mehr, dass eine erfahrene Spielerin, wie Lena, aber auch Hannah, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere im Seniorenbereich steht, unserem Verein und dem Trainerteam vertraut, auch in Zukunft gemeinsam die richtigen Entscheidungen zu treffen."
Lena Dietrich, die seit 2015 für das Drittligateam von Trainer Lucky Cojocar spielt, hat ihren Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Somit wird sie in ihre 7. Saison mit den Fritzlarer Handballerinnen gehen. Zu ihren Beweggründen sagt sie: "Mir macht Handball immer noch großen Spaß und auch, wenn wir uns seit letztem Jahr in einem Umbruch befinden, fühle ich mich in Fritzlar und vor allem in meiner Mannschaft sehr wohl. Trotz Corona wurden hier überall gute Lösungen für das Team, das Training und das gesamte Umfeld geschaffen."
"Gemeinsam mit Anna Holeczy wird sie ein gewohnt starkes Duo auf Linksaußen bilden und auch bei Bedarf auf Rechtsaußen ihre Frau stehen", ist sich der Verein sicher. "Ich freue mich sehr, dass Lena noch ein Jahr verlängert hat. Sie gehört ja mittlerweile zum Inventar der Germania. Mit ihrer Schnelligkeit, ihrem Wurfrepertoire und ihre Tempogegenstoßqualität ist sie ein wichtiges Puzzleteil in meiner Philosophie, starke Abwehr und schnelles Spiel nach vorne. Sie hat viel Erfahrung und ist in der Mannschaft sehr angesehen. Zusammen mit Anna werden wir auf der Position sehr gut besetzt sein", freut sich Cojocar.
Seit 2019 trainiert Hannah Berk mit der ersten Mannschaft in Fritzlar mit, sie stammt aus der Jugend des TV Hersfeld, wo sie auch noch bis Ende letzten Jahres zum Einsatz kam. Die Rechtsaußen, die alle Auswahlmannschaften des Hessischen HV durchlief und im erweiterten DHB-Kader ihres Jahrgangs stand, wechselte Anfang 2021 komplett nach Fritzlar - und wird auch nächste Saison für die Domstädterinnen auflaufen. "Ich denke, dass ich mich in Fritzlar gut weiterentwickeln kann und wir als Mannschaft viel erreichen können", so Berk.
"Ich habe ja bereits letzte Saison schon in Fritzlar mit meinem Erwachsenenspielrecht gespielt. Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen und ich hatte gleich das Gefühl, dazuzugehören. Auch in den Spielen haben wir sehr schnell zusammengefunden und ich hatte sehr viel Spaß mit den Mädels Handball zu spielen. Außerdem konnte ich von den erfahrenen Spielerinnen einiges lernen. Nicht nur das gute Verhältnis mit den Spielerinnen, sondern auch mit unserem Trainer Lucky hat dazu geführt, dass ich meinen Vertrag in Fritzlar verlängert habe", erläutert Berk.
"Hannah bringt sehr gute Voraussetzungen mit, für das, was heute im Handball verlangt wird: Schnelligkeit, Sprungkraft, Disziplin, Einstellung und Ehrgeiz", so Lucky Cojocar, der anfügt: "Den Weg, den Hannah eingeschlagen hat, finde ich ideal: Schule und 3. Liga Handball ist eine sehr gesunde Kombination. In der Vorbereitung hat man schon ihre Qualität gesehen, wo sie auch gegen einen Zweitligisten zweistellig getroffen hat. Sie ist sehr lernwillig und ich bin mir sicher, wenn sie so weiter an sich arbeitet, wird sie sich stetig steigern und auch mittelfristig höherklassig spielen."
Quelle: https://www.handball-world.news/o.red.r/news.php?sprache=1&gender=2&liga=40&id=41785
HNA, vom 15.12.2020
Sebastian Schmidt
Interview mit SVG-Abteilungsleiter Schmude
Seit Januar 2018 ist Lucky Cojocar Trainer des Handball-Drittligisten SV Germania Fritzlar. Und der A-Lizenz-Inhaber wird es auch in der Saison 2021/22 bleiben. Denn ebenso wie Torfrau Lea Gürbig und Außen Anna Holeczy (sogar bis 2023) verlängerte der 50-Jährige in der Domstadt. .
Fritzlar - Zudem stehen die Spielerinnen Paula Küllmer, Maria Kiwa, Xenia Ahrend und Luisa Krüger bereits bis 2022 bei der Germania unter Vertrag. Ganz zur Freude für SVG-Abteilungsleiter Steffen Schmude.
Herr Schmude, warum haben Sie so früh Verträge verlängert? Immerhin hat Fritzlar erst ein Spiel gespielt....
(lacht) Weil es unsere Maxime ist, dass wir lange zusammen arbeiten wollen. Alle, die lange bei uns waren, haben auch konstant gute Leistungen gebracht. Deswegen sprechen wir stets zuerst mit unseren Trainern und Spielerinnen. Was wir haben, wissen wir. Und was wir bekommen, ist immer auch mit Unsicherheit verbunden.
Was zeichnet Lucky Cojocar aus?
Zunächst einmal ist er ein Handballfachmann vor dem Herrn. Alles, was er macht, hat einen Plan. Was inzwischen fast noch wichtiger ist: Seine soziale Kompetenz. Sein Standing bei den Spielerinnen. Nicht zuletzt gestaltet er mit. Etwa bei dem Jugendfördertraining, dass wir nur mit ihm ins Leben rufen konnten. Er blickt auch über den Tellerrand hinaus, was es für uns als Verein sehr einfach macht, zu planen.
Vor der Saison gab es einen personellen Einschnitt, weil verdiente Kräfte ihre Karrieren beendeten. Wie weit ist der Umbruch fortgeschritten?
Sportlich ist das mit Blick auf die Spielausfälle schwierig zu sagen, aber wir haben bereits in der Vorbereitung eine Entwicklung gesehen. Deswegen bin ich mir sicher, dass wir in der Liga wieder eine gute Rolle spielen werden. Es sind nun mehr Spielerinnen in der Pflicht, voranzugehen. Und das nehmen sie an.
Wie läuft das Training unter Pandemie-Bedingungen?
Das war am Anfang schwierig. Die Online-Work-outs waren eine gute Abwechslung. Mehr nicht. Logistisch hatten wir mit dem Wechsel nach Gudensberg (Anm. d. Red.: Die Halle in Fritzlar wird renoviert) Glück. Die Bedingungen sind bestens. Wir konnten das Hygiene-Konzept prima umsetzen. Zudem hatten wir in den letzten Wochen den Vorteil, als einzige Mannschaft dort trainieren zu dürfen.
Wie sehr sind Corona-Schnelltests ein Thema?
Das könnte im Januar noch mehr eines werden. Je nachdem, was die 3. Liga anordnet und wie es finanziell geregelt wird. Bislang ist es freiwillig und wird nur von wenigen Vereinen wie etwa Gensungen/Felsberg angewendet. Aus meiner Sicht dient das eher der Beruhigung. Wir fahren damit sehr gut, dass die Spielerinnen beim kleinsten Zweifel zuhause bleiben.
In 2021 drohen weiter Geisterspiele. Wie sehr würden die Zuschauer-Einnahmen fehlen?
Das würde uns treffen. Nicht nur finanziell, auch emotional. Leid tut es mir auch für die Metzger, Getränkehändler und Brauerei, bei denen wir die Lebensmittel beziehen. Wir profitieren als Verein davon, dass unsere Spielerinnen und Trainer von sich aus für dreieinhalb Monate auf jegliche Zahlungen verzichteten. Dadurch konnten wir die letzte Saison gut abschließen.
Und was machen die Sponsoren?
Die sind uns extrem treu geblieben. Einige haben sogar noch mehr Hilfe als sonst angeboten. Unsere Sponsoren machen 80 bis 85 Prozent vom Etat aus. Wir können mit einem vergleichbaren Etat wie im Vorjahr planen. Ich denke, dass wir auch diese Saison finanziell gut durchziehen werden.